- Standardsignatur8409
- TitelZur Kontamination von Flechten in der Steiermark vor und nach dem Reaktorunglück von Chernobyl
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1994
- SeitenS. 173-189
- Illustrationen40 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200079395
- Quelle
- AbstractDurch den Reaktorunfall von Chernobyl wurden weite Teile Oesterreichs sehr unterschiedlich stark radioaktiv kontaminiert. Die Caesium-137-Aktivitaet der Flechten, die vor Chernobyl in Teilen der Steiermark maximal bei 400 Bq kg-1 Trockengewicht lag, stieg auf ueber 50 KBq an, sodass bei Pseudevernia furfuracea die kuenstliche Kontamination im Oktober 1986 die natuerliche, die hauptsaechlich auf Kalium-40 beruht, um mehr als 4000mal uebertraf. An zwei Flechtensorten, an Pseudevernia fufuracea, die auf Fichten waechst, und an der bodenbewohnenden Cetraria islandica, wurde festgestellt, dass zwischen 2,7 und 3 Jahren die Caesium-137-Aktivitaet auf die Haelfte abgesunken war und dass wiederum etwa nach der gleichen Zeit nur noch 25% der urspruenglichen Aktivitaet vorlagen. Ferner wurde gezeigt, dass Pseudevernien, die auf einem toten Baumstamm wachsen, am oberen Ende des Stammes bis 3mal mehr kontaminiert sind als weiter unten und dass die Aktivitaet meist mit steigender Seehoehe an einem Berghang ebenfalls zunimmt. Im untersuchten Boden liegt ca. 36mal mehr Caesium-137 als Strontium-90 vor, in den Flechten war der Caesium-137-Anteil im Sommer 1986 150mal groesser als der des Strontium-90. Die Strontium-90-Kontamination der Flechten nimmt rascher als die des Caesium-137 ab. Flechten verhalten sich anders als Laubbaeume, die ihren Caesium-137-Anteil mit jedem herbstlichen Laubfall reduzieren und mehr Radiostrontium als Radiocaesium aus dem Boden aufnehmen, sodass die Strontiumanteile im Jahr 1993 fast gleich hoch wie die Caesium-137-Anteile sind. Ein Cetraria-Bestand hat 1991 etwas weniger als ein Drittel der Radioaktivitaet gebunden, zwei Drittel sind im darunterliegenden Boden zu finden.
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