Standardsignatur
Titel
Managementplan Natura 2000 - Beispiel Steierisches Joglland : Ergebnisse des BIOSA-Pilotprojektes "Management in Natura 2000 Gebieten"
Verfasser
Erscheinungsjahr
2002
Seiten
S. 14-15 ¬[Kurzfassung]¬; 8 S. ¬[Originaldokument als Beilage]¬
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200079237
Quelle
Abstract
Im Auftrag des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, dem Land Burgenland und dem Land Steiermark wurde in vier vorgeschlagenen Natura 2000-Gebieten ein Pilotprojekt durchgeführt, um die Auswirkungen auf die forstwirtschaftliche Bewirtschaftung zu untersuchen. Es wurden Managementpläne mit Demonstrationscharakter erarbeitet, wobei die unterschiedlichen Gebietscharaktere nach einer differenzierten Vorgangsweise bei den Aufnahmen vor Ort und bei den Zielformulierungen verlangten. Basierend auf Standarddatenbögen sowie bestehenden Informationsinstrumenten wurden umfassende, standardisierte Erhebungsarbeiten durchgeführt und in einem partizipativen Prozess Vorschläge für Managementmaßnahmen mit den Grundeigentümern erstellt. Die Erarbeitung von Managementplänen und die Schaffung einer Basis für das künftige Monitoring waren Hauptziele des Pilotprojektes. Dazu wurde der IST-Zustand erhoben und ein Aufnahmeverfahren entwickelt. Der Aufnahmeschlüssel für die Feldansprache sichert eine standardisierte und nachvollziehbare Aufnahmemethodik. In den FFH-Gebieten wurden durch den Vergleich der aktuellen Waldgesellschaft mit den vorliegenden Lebensraumtypen die Maßnahmen für mögliche Managementpläne abgeleitet. In Gebieten, die nach der Vogel-Richtlinie nominiert wurden, erfolgte ein Vergleich der Lebensraumansprüche und dem aktuellen Zustand bzw. der Eignung des Lebenraumes. Neben allgemeinen Daten (z.B. Eigentümer, Wuchsgebiet) wurden Standortsdaten (z.B. Seehöhe, Bestandesstruktur, Altersstruktur, ...) und Vegetationsdaten (Baumartenanteile, Wuchsklassen, Blößen, Verjüngung, Totholzanteil, ...) erhoben. Parameter, wie Baumartenzusammensetzung, Bestandesstruktur, Bestandesdichte, Totholzanteil, Altersklasse, etc., sollten auch mögliche Wege hinsichtlich eines Aufbaues eines Monitoringsystems aufzeigen bzw. für konkrete Entschädigungsberechnungen herangezogen werden. Im Zuge der Umsetzung des fachlich technischen Teiles erwiesen sich erneut die guten Kontakte zu den Grundbesitzern als eine der wesentlichsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Projekt. Positive Aspekte waren die Zurverfügungstellung von Waldwirtschaftsplänen, Operaten und bestehenden Kartenmaterials (Betriebskarten, AKL-Karten), die Unterstützung durch Eigentümer und/oder Forstpersonal sowie die Erteilung der Fahrerlaubnis auf Forststraßen, Schwierigkeiten ergaben sich aufgrund des fehlenden Datenmaterials bezüglich der Vogelvorkommen im Important Bird Area und Natura 2000-Gebiet "Teile des Steirischen Jogllandes". Die Erhebungen des IST-Zustandes mit dem entwickelten Aufnahmeverfahren lieferten detaillierte Datengrundlagen zur Beschreibung des aktuellen Zustandes und können auch zur Berechnung von Entschädigungen herangezogen werden. Bei zahlreichen Expertenworkshops, bei über zehn Informationsveranstaltungen vor Ort und bei einer Vielzahl von persönlichen Gesprächen mit Grundeigentümern, relevanten Nutzergruppen, Behörden und Interessensvertretungen wurden Struktur, Mindestanforderungen und konkrete Beispiele von Managementplänen gemeinsam erarbeitet. Die Eigentümer wurden zu Projektbeginn und zur Projekthalbzeit schriftlich über das Projekt bzw. den Projektstand und -fortschritt informiert. In allen vier Pilotprojektgebieten wurden zu Beginn und am Abschluß des Projektes Informationsveranstaltungen abgehalten. Im Joglland wurde zusätzlich zum Projektstart für Multiplikatoren (Bürgermeister, Bezirksjägermeister, ...) ein Informationsabend veranstaltet und am 13. Juni 2000 eine weitere Abschlusspräsentation für alle betroffenen Eigentümer.