Die wirtschaftliche Situation der privaten Forstbetriebe, der Forstbetriebe im allgemeinen, hat sich seit Jahrzehnten, für die Öffentlichkeit fast unbemerkt, verschlechtert. Verantwortlich dafuer sind der reale Verfall der Holzpreise und die gleichzeitig ablaufende Explosion der Kosten. Langfristig wird dem nachwachsenden Rohstoff Holz sicher Bedeutung zukommen, die kurzfristigen Aussichten hingegen sind aber dramatisch schlecht und es dürfen erhebliche Zweifel gehegt werden, ob die privaten Forstbetriebe das von vielen erwartete "hölzerne Zeitalter" überhaupt noch erleben werden. Bezüglich der Konkurrenz mit ausländischen Betrieben muss man nüchtern festhalten, dass hier die heimischen Forstbetriebe erhebliche Standortnachteile in Kauf nehmen müssen. Die Möglichkeiten der Kostensenkung, insbesondere durch verstärkten Einsatz von Technik, sind für die deutsche Forstwirtschaft begrenzt. Neben der internationalen Konkurrenz gibt es für den Privatwald natürlich auch eine Konkurrenz durch die anderen Besitzarten. Besonders ernst zu nehmen ist dabei der Staatswald mit seinen arrondierten, leistungsfähigen Grösseneinheiten und dem Fachpersonal auf allen Ebenen. Der Privatwald muss die Nachteile der Besitzzersplitterung durch die Stärkung der Forstzusammenschlüsse kompensieren. Er muss eine moderne, an unsere Verhältnisse angepasste Technik überbetrieblich einsetzen, gleichzeitig natürliche Abläufe in die Betriebssteuerung einplanen, die jagdlichen Probleme in den Griff bekommen, die Natur für sich arbeiten lassen, gemeinsam Holz verkaufen, dann haben wir eine Chance. Wenn zusätzlich auf dem Rohstoffmarkt endlich für Kostenwahrheit gesorgt wird und den konkurrierenden Rohstoffen ihre tatsächlichen Folgekosten zugerechnet werden, wird der Rohstoff Holz einen enormen Aufschwung erleben.