Standardsignatur
Titel
Die Bedeutung der subalpinen Stufe mit Latschenkiefer (Pinus mugo Turra) und Zirbelkiefer (Pinus cembra L.) für den Wasserhaushalt des Tatra-Nationalparks : Naturraum-Analysen zum Zwecke der Katastrophenvorbeugung in Schutzwasserbau und Raumordnung : INTERPRAEVENT
Verfasser
Erscheinungsjahr
1980
Seiten
S. 231-243
Illustrationen
11 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200078264
Quelle
Abstract
Im Tatra-Nationalpark (TANAP), an der Grenze des Granitgebirges der Hohen Tatra und des Kalksteingebirges der Belaer Tatra mit einem besonderen und eigenartigen Charakter des Wasserkreislaufes führt der Verfasser des Beitrages seine gelegentlichen Beobachtungen, Wahrnehmungen und Erkenntnisse, die Orientationsbedeutung haben, während der letzten fast 30 Jahre über Extremwerte des hydrologischen Regimes, das heißt über die Hochwässer und die Zeiträume mit niedrigen Durchflüssen ohne Pegelmeßstation durch. Dabei wird die Wirksamkeit und Bedeutung des Naturwassersystems IRAR (Infiltrations-, Retentions-, Akkumulations- und Retardations-Wasserhaushaltssystem) unter den Latschenkieferbeständen auf Kalksteinunterlage, die im ganzen TANAP-Gebiet die physiognomisch sehr markante subalpine Stufe bilden, berücksichtigt und in Betracht gezogen. Ein Jahrzehnt lang wurde systematisch die Höhe und die Dauer der zusammenhängenden Schneedecke in den Latschenkiefern, sowie auch ihre Bedeutung von verschiedenen Gesichtspunkten aus beobachtet. Im TANAP-Gebiet wurde die Wald- und die Latschenkiefernfläche während der vergangenen letzten Jahrzehnte durch Naturverjüngung, aber auch durch eine Bodenschutzaufforstung der Hochgebirgslagen um mehr als 1000 ha erhöht. Zum Schluß werden in kurzgefaßter Form einige allgemein gültige Grundsätze der Aufforstung mit Hilfe der Zirbelkiefer und Latschenkiefer angeführt. Die Natur, vor allem die Hochgebirgsnatur, ist vielgestaltig und veränderlich, zu einem Ziel gibt es mehrere gangbare Wege, für ihren Schutz kann man nicht eindeutige Rezepte vorschreiben, eher nur Rahmenkonzepte. Verständlicherweise ist der Komplex der hydrologischen Gründe und Folgen zu kompliziert und unterschiedlicher Natur, um ihn nur auf die Retentionsfähigkeit des Waldes und der Latschenkiefer einzuengen und zu vereinfachen. Über die unbestrittene Bedeutung der technischen Bauten zum Schutz des Boden- und Wasserregimes im TANAP-Gebiet kann hier nicht die Rede sein, da es solche nicht gibt, und somit auch keine praktischen Erfahrungen und Erkenntnisse in dieser Richtung vorliegen.