- Standardsignatur13584
- TitelLuftverunreinigungssituation und Schadgaseintrag am Waldstandort Schoellkopf
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1995
- SeitenS. 78-129
- Illustrationen43 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200078177
- Quelle
- AbstractIm vorliegenden Beitrag wird das am Waldstandort Schoellkopf (842m ueNN) im Nordschwarzwald bei Freudenstadt untersuchte Aufkommen gasfoermiger Luftverunreinigungen besschrieben. Zum Vergleich werden Ergebnisse von einer gleichzeitig im Schoenbuch suedlich von Stuttgart betriebenen, auf 500m Hoehe ueNN gelegenen Waldmesstation herangezogen. Von den verschiedenen Schadgasen SO2, NO, NO2, O3 und den Partikeln korreliert das Ozonaufkommen am ehesten mit den Waldschaeden: starke Schaeden und relativ hohes Ozonaufkommen am Schoellkopf, weniger starke Schaeden und geringeres Ozonaufkommen im Schoenbuch. Das hoehere Aufkommen im Nordschwarzwald ist in erster Linie dadurch bedingt, dass diese Hoehenlage bei Schoenwetter-Situationen oberhalb der naechtlichen Bodeninversionen liegt und damit primaere, ozonabbauende Luftverunreinigungen nicbt zum Messtandort gelangen koennen. Auf diese Weise tritt die an anderen Standorten beobachtete naechtliche Ozonabsenkung in den Hochlagen des Schwarzwaldes nicht auf, so dass die mittleren Konzentrationen, nicht aber die Spitzenwerte, hoeher sind als an niedriger gelegenen Standorten. Die SO2-Belastung am Schoellkopf, die i.allg. niedrig war, wurde hauptsaechlich durch episodenhaft auftretende Ferntransporte aus oestlichen Nachbarstaaten hervorgerufen. Letztere traten seit Mitte der siebziger bis Ende der achtziger Jahre bei bestimmten winterlichen Wetterlagen auf und fuehrten zu kurzzeitigen Spitzenbelastungen, an die die Schwarzwaldbaeume moeglicherweise nicht adapiert waren. Ueber die Konzentrationsmessungen hinaus wurden am Schoellkopf spezielle Untersuchungen zur Schadgasaufnahme von Waldbaeumen bzw. zum Schadgaseintrag in Waldbestaende durchgefuehrt, die hauptsaechlich die Komponente Ozon zum Inhalt hatten, NO2, SO2- und CO2-Fluesse wurden jedoch ebenfalls bestimmt. Fuer diese Depositionsmessungen wurden zwei Messmethoden angewendet: eine Kammermethode, mit der die Asaufnahme eines eingeschlossenen Fichtenzweiges kontinuierlich und quantitaiv bestimmt werden konnte, und die sog. "Gradienten-Methode", mit der der Eintrag in den Waldbestand erfasst werden konnte. Waehrend sich Literaturangaben haeufig auf einzelne Messwerte beziehen, konnten mit den beiden angewendeten Methoden die jahres- und tageszeitlichen Abhaengigkeiten der Ozon-Depositionsfluesse bestimmt werden, wobei gute Uebereinstimmung erzielt wurde. Es zeigte sich, dass der groesste Teil des Ozons (ca. 95%) ueber die Stomata der Nadeln aufgenommen wird.
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