Lastgerechte Festigkeitsverteilung in Bäumen : European Symposium on Nondestructive Evaluation of Wood

1994

S. 489-492

6 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200077594

Seit Bäume auf unserer Erde existieren, zwingt sie die Evolution im Kampf um Lebensraum und Nahrung zur Selbstoptimierung. Dennoch kommt es nicht selten zu Schadensfällen, die durch innere Beanspruchungen ausgelöst werden. Der hier beschriebene Schadensmechanismus ist durch innere Zugspannungen senkrecht zum Faserverlauf verursacht. Um herauszufinden mit welchen Optimierungsmechanismen der Baum diesem inneren Versagen entgegentritt, wurden entlang der Außenkontur Bohrkerne entnommen. Diese Bohrkerne wurden mit einem am Kernforschungszentrum Karlsruhe entwickelten Fractometer sukzessive gebrochen. Die einzelnen Biegebruchfestigkeitswerte entlang der Bohrkerne sowie von Bohrkern zu Bohrkern wurden aufgetragen und mit einer errechneten Spannungsverteilung verglichen. Es konnte an bisher über 20 verschiedenen Bäumen gezeigt werden, daß die unter Biegebelastung berechneten Zugspannungsverteilungen (senkrecht zum Faserverlauf) sehr gut mit den gemessenen Festigkeitsverteilungen übereinstimmen. Mit anderen Worten: Die Querfestigkeit im Baum ist dort am größten, wo unter Biegebelastung auch die höchsten Querzugspannungen wirken.