Einfluss der Molekularbiologie auf die Forstpathologie: eine Literaturübersicht

1993

S. 201-217

zahlr. Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200077442

Weltweit findet ein Wechsel von extensiver zu intensiver Forstwirtschaft statt. Dieser Wechsel verlangt hoehere Kapitalinvestitionen und folglich mehr Mittel fuer den Schutz von Waldbestaenden, um deren Wert zu erhalten. In diesem Zusammenhang wird die Forstpathologie eine wichtige Rolle spielen, indem sie potentielle und bereits vorhandene Krnkheitsursachen aufdeckt und entsprechende prophylaktische Kontrollmassnahmen entwickelt. Die Biotechnologie, einschliesslich Gentechnologie, wird in diesem Prozess eine wichtige Stellung einnehmen. "Restriction fragment length polymorphism" (RFLP) der DNA von Mitochondrien und Ribosomen, DNA "fingerprinting" und "polymerase chain reaction" (PCR) sind Methoden zur Diagnose und exakten Charakterisierung von Krankheitserregern. Fuer Studien der Taxonomie, der Identifizierung und Isolierung von Genen der Wirtsresistenz und Virulenz des Pathogens sind sie unentbehrlich. Bisher wurde nur eine geringe Anzahl von Genen mit potentiellem Wert fuer die Baumresistenz gefunden. Arbeiten, die sich mit dem Ablauf von Genreaktionen befassen sowie deren biochemischen Reaktionsketten, die zu erfolgreichen Abwehrreaktionen von Baeumen gegenueber Krankheitserregern fuehren, sind rar. Die Isolierung einer groesseren Anzahl von Resistenzgenen wuerde eine gezielte Entwicklung von Baeumen mit polygener Resistenz foerdern und somit einen schnellen Verlust dieser Eigenschaft verhindern. Die Wirksamkeit von Organismen, die zur biologischen Kontrolle von Krankheitserregern eingesetzt werden, kann durch Methoden der Molekularbiologie weiter verbessert werden.