- Standardsignatur14082
- Titel"Europäisierung" der Forstpolitik? : Thesen zu Auswirkungen auf das Akteurgefüge am Beispiel Österreichs : Staatsforstverwaltungen und Europäische Union
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1999
- SeitenS. 187-209
- Illustrationen29 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200077059
- Quelle
- AbstractDer vorliegende Beitrag ist von der Annahme der Europäisierung nationaler Forstpolitik ausgegangen und hat diese durch theoretisch-analytische Argumente sowie empirische Beobachtungen in der österreichischen Forstpolitik untermauert. Im Kern wurde die Europäisierung dem Zusammenwirken von drei sich gegenseitig verstärkenden Faktoren zugeschrieben: Der Entwicklung von politischen Strukturen sowie von formalen und informalen Regeln auf EU-Ebene und der Weiterentwicklung einer europäischen Gesellschaft, die verstärkt ökonomischen, sozialen und politischen Austausch über die Grenzen innerhalb der Union hinweg pflegt. Dabei wird in Politiksektoren wie der Forstpolitik, die nicht originär den gemeinsamen Politikern zugerechnet werden können, die Europäisierung einerseits durch spill-over-Effekte vom Technischen ins Politische und andererseits durch Programme sachlich angrenzender Politikfelder vorangetrieben oder zumindest begünstigt. Die zentrale Frage lautete, welche Auswirkungen die zunehmende Einbindung nationaler Akteure der Forstpolitik in das EU-Mehrebenensystem auf Ebene der Mitgliedstaaten erwarten läßt. Dazu wurden vier Thesen formuliert und jüngsten forstpolitischen Prozessen gegenübergestellt: Zum einen kann davon ausgegangen werden, daß sich nationale Akteuere auf EU-Ebene einer größeren Vielfalt und Zahl anderer Akteure (politischer Konkurrenten, potentieller Koalitionspartner und Adressaten der Einflußnahme), verschiedener Problemlagen und unterschiedlicher Interessen und Lösungsansätze gegenüber sehen. Dies erhöht im Vergleich zur nationalen Politik grundsätzlich den Grad der Unsicherheit. Wie sich diese Veränderung aus Sicht des einzelnen Akteurs darstellt, ob eher als Vor- oder als Nachteil, hängt u.a. primär von seiner bisherigen Stellung in der nationalen forstpolitischen Landschaft ab. Weiters wurde argumentiert, daß die Einbindung nationaler Adiminstrationen und Verbände in politische Prozesse auf EU-Ebene diese gegenüber anderen Akteuren des nationalen Politikfeldes, die nicht in Brüssel involviert sind, zu stärken vermag. Dies scheint vor allem in Staaten mit ausgeprägt föderalem Aufbau wie Deutschland, aber auch Österreich höchst relevant.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser