- Standardsignatur4354
- TitelSteigerung waldbaulicher Vielfalt durch Anbau und Förderung schnellwachsender Baumarten am Beispiel von Europäischer Lärche, Strobe, Roteiche und Birke
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2001
- SeitenS. 69-74
- Illustrationen37 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200076685
- Quelle
- AbstractDie sukzessionale Stellung der vier hier behandelten Baumarten lässt sich für die Birke klar als Pinonierbaumart kennzeichnen. Bei den anderen drei verbinden sich frühsukzessionale Eigenschaften wie eine reiche Samenproduktion und die Fähigkeit zur Besiedlung von Freiflächen mit längerer Lebensdauer und großen Endhöhen. Sie bilden deshalb in ihren natürlichen Verbreitungsgebieten nicht nur Bestandteile von frühen und mittleren Sukzessionsstadien, sondern kommen auch in Schlusswäldern vor. Allen gemeinsam ist wiederum die im Vergleich zur Buche deutlich geringere Schattentoleranz und langfristige Konkurrenzunterlegenheit. In Mitteleuropa wird das Schlusswaldstadium auf großen Flächen von Natur aus durch verhältnismäßig artenarme Buchenwälder gebildet. Wenn man zur Erhöhung der Artenvielfalt (und damit zur Erhöhung der ökologischen Elastizität wie eingangs dargelegt) artenreichere Buchenmischwälder durch die Beteiligung von Pionier- und Intermediärbaumarten schaffen will, so müssen die Schlusswälder immer wieder auf Teilflächen durch frühe und insbesondere durch die artenreichsten mittleren Sukzessionsstadien durchbrochen werden. Die waldbaulichen Mittel zur Nachbildung dieser natürlichen Entwicklungsstadien stellen Kleinkahlschläge, Lochhiebe und Femelschläge dar. Nur dadurch werden für die hier besprochenen Baumarten Lebensbedingungen geschaffen, die ihnen auf Jahrzehnte ein Überleben in der Konkurrenz mit Buche und eine hohe Produktivität ermöglichen. Die heutigen Waldbaukonzepte der deutschen Landesforstverwaltungen und auch die neuen Zertifizierungsrichtlinien stellen dagegen einseitig auf die Nachbildung eines Schlusswaldstadiums ab. Dies kommt zum Ausdruck in der grundsätzlichen Kahlschlagvermeidung und der Bevorzugung einzelbaumweiser Nutzungen nach Zieldurchmessern, langfristiger Überschirmung und dauerwaldartige Strukturen. Diese Programmpunkte berücksichtigen neben Produktions- und Stabilitätszielen in besonderem Maße Naurschutzziele. Wenn aber mit höherer Priorität Risiken durch die zu erwartenden Standortänderungen gemindert werden sollen, müssen als eines der wichtigsten Mittel artenreiche Mischwälder - auch unter Einbeziehung bewährter nicht heimischer Baumarten - geschaffen werden, um die Elastizität zu erhöhen. Der Katalog der zugelassenen waldbaulichen Möglichkeiten in den erwähnten Richtlinien sollte deshalb erweitert werden, um auch frühe und mittlere Sukzessionsstadien mit ihrer größeren Artenfülle nachbilden zu können.
- Schlagwörter
- Klassifikation228.3 (Gemischte Bestände)
235.5 (Anlage von Mischbeständen (Dauer- und Zeitmischung))
181 (Lebensweise, Autökologie. Waldbauliche Eigenschaften der Bäume)
561 (Zuwachs an Höhe, Durchmesser, Grundfläche, Form und Qualität)
547 (Beziehung der forstlichen Standortsgüte zur Holzerzeugung)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
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