Eichensterben : Teil 1: Mykoflora oberirdischer Teile mittelalter und alter Eichen (Quercus robur L.) mit verschiedenen Krankheitssymptomen

1991

S. 136-151

10 Abb., 3 Tab., 58 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200076674

Die vorliegende Studie wurde in zwoelf 30-120 Jahre alten Bestaenden von Q. robur in Suedpolen durchgefuehrt. Fuenfzehn tote und 45 lebende Baeume mit Krankheitssymptomen unterschiedlicher Auspraegung wurden gefaellt bzw. mit Wurzeln entnommen. Ueber 1500 Proben, zehn verschiedene Symptomgrupen repraesentierend, konnten fuer die mykologische Analyse gewonnen werden. Anhand von Fruchtkoerpern auf den Proben und ueber 5500 Abimpfungen wurden 80 Pilzarten identifiziert, u.a. sachs Cerytocystis-Arten. Am haeufigsten traten auf: an Blaettern - Microsphaera alphitoides; an toten Aesten - Colpoma quercinum, Pseudovalsa longipes, Hercospora taleola, Dothiorella advena, Cyptospora intermedia und Amphiporthe leiphaemia; an toten Zweigspitzen und Wasserreisern - Colpoma picaea, Pezicula cinnamomea, Fusarium solani, Phialocephala cf. dimorphospora und Aposphaeria spp.; in verschiedenen Typen nekrotischen Gewebes und Splintverfaerbungen - Aposphaeria spp., Ceratocystis piceae, Fusarium solani, Phialocephala cf. dimorphospora und Verticillium sp.; in ausgedehnten Nekrosen lebender Baeume - Nectria sp., Phellinus robustus und (in Stubben nach Wurzelbesiedlung) Armillaria sp.; in Verfaerbungen und Frassgaengen von Lejopus nebulosus - Ceratocystis prolifera, in Frassgaengen von Xyleborus monographus - Raffaelea sp. und Ceratocystis piceae; an Staemmen toter Baeume - Ceratocystis spp. und Pezicula cinnamomea. Die Beteiligung von Pilzen an der Krankheitsentwicklung wird diskutiert. Es wird gefolgert, dass Pilze, obwohl sie einige der Symptome ausloesen koennen, in den meisten Faellen sekundaer auftreten und daher nicht ursaechlich an der Entstehung des Eichensterbens in dem Untersuchungsgebiet beteiligt sind.