Zieldurchmesser und Rotkern bei der Buche

2002

S. 123-128

24 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200076646

An 146 Altbuchen einer waldwachstumskundlichen Studie zur Zieldurchmesserernte wurden die Zusammenhänge ihrer Rotkerneigenschaften mit zahlreichen Einzelbaumparametern untersucht. Freistellungsgrad und Schafteigenschaften wie Zwieselbildung zeigten keinen Einfluss auf die Rotkernausprägung. Der Kernanteil in 7 m Schafthöhe ist im Mittel rund 14 % größer als in Brusthöhe. Mit zunehmendem BHD nimmt der Rotkernanteil bei hoher individueller Streuung zu. Unter Verwendung dieses Zusammenhanges wurde ein neuer Ansatz zur Quantifizierung des Risikos rotkernbedingter Abwertung von der Güteklasse B nach C nach den in Baden-Württemberg gültigen Sortiervorschriften entwickelt. Zur Suche nach einem betriebswirtschaftlich optimalen Zieldurchmesser bei der Rotbuche wurde eine umfangreiche einzelbaumbezogene Modellrechnung durchgeführt, bei der verschiedene Einflussgrößen variiert wurden. Beim über dem BHD dargestellten flächenbezogenen periodischen Wertzuwachs zeigt keiner der variierten Faktoren einen Einfluss, der die Wirkung der anderen Faktoren stets überdeckt. Es tritt im BHD-Bereich von 30 cm bis 75 cm kein Kulminationspunkt auf, der innerhalb eines gewissen Rahmens den Varianten gemeinsam ist. Die Festlegung eines allgemein gültigen wirtschaftlich optimalen Zieldurchmessers oder eines entsprechenden Rahmenwerts ist daher auf der Ebene des Einzelbaumes nicht möglich. Im Modell ist die Wertleistung um so höher, je länger das qualitativ höhenwertige Erdstammstück ist. Diese Unterschiede übertreffen teilweise die BHD-abhängige Veränderung der Wertleistung innerhalb derselben Modellvariante. Eine konsequente Förderung qualitativ guter Stämme, wie dies im Zuge der Vorratspflege praktiziert wird, verspricht daher eine Steigerung des wirtschaftlichen Erfolges.