Multiskalare Bildanalyse zur Umsetzung des Patch-Matrix-Konzepts in der Landschaftsplanung : "Realistische Landschaftsobjekte aus Fernerkundungsdaten : Zukunft mitteleuropäischer Kulturlandschaft

2001

S. 84-89

29 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200076454

"Multiskalare Bildanalyse": Die Interpretation von Luftbildern durch einen erfahrenen Interpreten ist weit verbreitet. Angesichts des stark steigenden Bedarfs an solchen Auswertungen durch zunehmende Monitoringaufgaben (Natura 2000 etc.) wird dringend nach einer automatisierbaren Vorgangsweise der Informationsextraktion aus Fernerkundungsdaten gesucht, wobei die Unterscheidung zwischen Luftbild bzw. Orthofoto und Satellitendaten zunehmend verschwindet. Anstatt einzelne Pixel allein aufgrund ihrer spektralen Eigenschaften zu klassifizieren, setzen neue Methoden auf die Abgrenzung "homogener" Objekte, meist über deren fraktale Dimension und/oder Textur. Die meisten dieser Verfahren segmentieren zunächst Bildmaterial in Regionen oder Objekte um in einer zweiten Stufe mit diesen kleinsten Bausteinen weiterzuarbeiten. Dadurch werden Nachteile einer Pixel-basierten Betrachtung ("salt and pepper-Effekt") überwunden und die Umgebung in ihren spektralen Verhalten sowie Texturmerkmale berücksichtigt. Multiskalar werden diese Verfahren genannt, wenn die Segmentierung gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen ("fein", "grob") erfolgt. Spektrale Eigenschaften dieser Objekte (einschließlich Textur, was bei Pixel-basierten Verfahren kaum genutzt wird) können dann mit semantischen Regeln ("grenzt an", "enthält", "in der Nähe von") kombiniert werden. Es wird erwartet, dass so in wenigen Jahren ein signifikanter Anteil der Luftbildauswertungen "semi-automatisch" efolgt, d.h. dass Experten Regeln anhand von Ausschnitten formulieren, die dann für riesige Orthophotomosaike und hochauflösende Satellitendaten prozessiert werden.