Wessen Landschaft planen wir? : Kommunikation in Landschafts- und Umweltplanung : Zukunft mitteleuropäischer Kulturlandschaft

2001

S. 69-76

38 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200076444

Planungsverständnis, Aktionsformen und damit verbunden die Rollen, die verschiedene Akteure bisher in der Entwicklung von Kulturlandschaften einnehmen, unterliegen umfassenden Veränderungen, die Betroffene mehr zu Beteiligten und Kooperationspartnern macht. Während bei Vorhaben im besiedelten Bereich die Beteiligten von Nutzerinteressen schon seit den 60er-Jahren unumgänglich ist, konnte in der freien Landschaft bis vor kurzem ein klassischer Top-down-Ansatz angwendet werden. Die Betroffenen spürten oft neben der "Arroganz der Mächtigen" auch die "Arroganz der Wissenden" - Naturwissenschaftler(innen), Planer(innen) und der Verwaltungen - und stellten die nahe liegende Frage, um wessen Landschaft es sich denn handelte, die da beplant wurde? Zur Ermittlung und Berücksichtigung von Nutzerinteressen stehen eine Reihe von Verfahren zur Verfügung, die in die Landschafts- und Umweltplanung z.T. bereits angewendet werden oder angewendet werden können, wie Zukunftswerkstätten, Planungszellen u.a. Die Rollen von Landschafts- und Umweltplaner(inne)n werden vor allem in kooperativen Verfahren komplexer: Über die Rolle als Fachexpert(inn)en hinaus müssen sie zunehmend kommunikative Kompetenzen besitzen sowie in Planungsverfahren moderieren können. In dem Beitrag werden Beteiligungs- und Kommunikationsformen vor dem Hintergrund der Entwicklung des Planungsverständnisses charakterisiert. Zunehmend wird auch in der Landschafts- und Umweltplanung die Information mit Betroffenen und Interessierten ergänzt. Unter dem Begriff "Umweltplanung" werden alle Umweltfachplanungen und Umweltprüfverfahren, einschließlich der Umweltverträglichkeitsprüfung, subsumiert. Dem Einsatz kommunikativer Verfahren stehen neben den beschriebenen Möglichkeiten auch Grenzen entgegen.