Biodiversität, Geodiversität, Ökodiversität : Kriterien zur Analyse der Landschaftsstruktur - ein konzeptioneller Diskussionsbeitrag : Zukunft mitteleuropäischer Kulturlandschaft

2001

S. 59-68

58 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200076441

Die räumliche Landschaftsstruktur wird - neben dem kulturellen Einfluss des Menschen - maßgeblich sowohl von biotischen als auch von abiotischen Merkmalen geprägt. Ausgehend von einer Zusammenfassung und exemplarischen Illustration der Fachdiskussion und den Terminus Biodiversität definiert der Beitrag Geodiversität als Variabilität von physiogenen (abiotischen) Bestandteilen in ökologischen Systemen unterschiedlichster Größenordnungen: Betrachtungsgegenstand sind zum einen die Geofaktoren Relief, Gestein, Boden, Grund- und Oberflächenwasser sowie Atmosphäre, zum anderen als räumlich-funktionale Beziehungssysteme Physitope und Ökosysteme. Für die Geofaktoren werden mögliche Indikatoren und Messgrößen zusammengestellt. Als Oberbegriff wird Ökodiversität als Gesamtheit der Bio- und Geodiversität unter Einschluss anthropogener Faktoren verstanden; er umfasst die biotische, physiogene und kulturelle Vielfalt von Landschaften bzw. deren Ausschnitten jeder Größenordnung im Raum und Zeit. Ziel des Beitrages ist, eine inter- und transdisziplinäre Fachdiskussion anzuregen, um mit dem Verständnis von Ökodiversität als umfassenden naturschutzfachlichen Schutzgut Geodiversität gleich gewichtig der Biodiversität gegenüber zu stellen. Dieses erfordert ein komplexeres Begriffsverständnis und eine Indikatorenentwicklung zur Operationalisierung der Theorie für die Praxis.