- Standardsignatur13999
- TitelWaldbiotope und Wildtierhabitate : Waldbiotopkartierung
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2000
- SeitenS. 84-101
- Illustrationen30 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200076409
- Quelle
- AbstractWälder als Wildtierlebensräume sind großräumig zu betrachten, da Tiere tages- und jahreszeitlich unterschiedliche Waldbereiche nutzen, wandern können und dabei sowohl "hochwertige" als auch "minderwertige" Waldteile aufsuchen. Waldbiotope stellen somit nur Teilbereiche von Wildtierlebensräumen dar. Für Tierpopulationen wird eine Methode vorgestellt, mit der Wildtierlebensräume aufgrund landschaftsökologischer Bedingungen großräumig beurteilt werden können. Das tierartenspezifische "Landschaftsökologische Lebenraumpotenzial" (LÖLP) beinhaltet die Waldflächen, die aufgrund der landschaftsökologischen Bedingungen für die ausgewählte Tierart potenziell als Lebensraum geeignet sind. Für das Wildschwein, den Fuchs, das Haselhuhn und das Auerhuhn wird das LÖLP innerhalb der Wuchsgebiete Schwarzwald und Baar-Wutach vorgestellt. Am Beispiel Auerhuhn wird ein Vergleich zwischen großräumigem Verbreitungsgebiet der Tierart und dem Anteil sonstiger Waldbiotope erstellt. Daraus ergibt sich, dass im Bereich Schwarzwald / Baar 80 % der sonstigen Waldbiotope außerhalb der Auerhuhnbiotope liegen, bzw. dass 80 % der Auerhuhnbiotope keine weiteren Waldbiotope enthalten. Die Waldfläche von ca. 60.000 ha Auerhuhnbiotop ist demnach größtenteils allein dadurch "hochwertig" (im Sinne der Waldbiotopkartierung), dass Auerhühner diesen Waldbereich als Lebensraum nutzen. Im Sinne der Biodiversität sind die Auerhuhngebiete zu großen Teilen dadurch hochwertig, dass sie aufgrund des Strukturreichtums einer Vielzahl anderer Tier- und Pflanzenarten günstige Lebensbedingungen bieten (Auerhuhn als Indikatorart). Trotz des geringen Flächenanteils können Waldbiotope sehr wichtige Elemente in Rauhfußhühnerlebensräumen sein. Am Beispiel der Moore und Fließgewässer wird gezeigt, wie die Ergebnisse der Waldbiotopkartierung genutzt werden können, um die Gestaltung von Wildtierlebensräumen zu verbessern und Biotope zu vernetzen. Die Waldbiotopkartierung liefert die Grundlage für einen programmatischen Ansatz, um im Bereich Schwarzwald / Baar die nicht standortgerechte Bestockung auf Moor- und Missestandorten und entlang von Fließgewässern in Richtung standortgerechte Vegetation zu entwickeln. Somit ist die Waldbiotopkartierung eine unverzichtbare Grundlage für die großräumige Verbesserung der Waldstrukturen durch naturnahen Waldbau.
- Schlagwörter
- Klassifikation907.1 (Natur- und Landschaftsschutz)
156.2 (Behandlung der Wildbestände (Bestandesermittlung, Wirtschaftspläne; Nutzung und Hege; Schutz des Wildes und der Jagd; Wildschutzgebiete usw.) [Gegebenenfalls Kreuzverweise zu 907])
148.2 (Aves (Vögel))
149.6 (Rüsseltiere. Elefanten. Schliefer. Meerschweinchen. Röhrenzähner. Erdferkel)
[430] (Deutschland, 1990-)
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