Hochwasserrückhaltemaßnahmen an der Gail, mit detaillierter Betrachtung des Rückhalteraumes Pressegger - Seebecken : Schutz des Lebensraumes vor Hochwasser, Muren und Lawinen : INTERPRAEVENT

1988

S. 249-272

3 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200076273

Durch die Regulierung längerer Flußstrecken darf die Hochwassergefahr in Bereichen des Unterlaufes nicht vergrößert werden. Die negativen Auswirkungen durch Eindämmung von Teilstrecken auf die Wasserwelle - kürzere Anlaufzeit, Erhöhung der Scheiteldurchflüsse, Geschiebeführung - könnnen beträchtlich sein. Am Beispiel der Regulierung des rd. 122 km langen und ein Einzugsgebiet von 1.403 km¬ entwässernden Gailflusses in Kärnten wird aufgezeigt, durch welche flußbauliche Maßnahmen dem Hochwasserschutz des Siedlungsgebietes, der Land- und Forstwirtschaft, dem Fremdenverkehr und den Unterliegern entsprochen wird. Einer besonderen Betrachtung werden die seit dem Jahr 1935 geplanten und mehrmals modifizierten Rückhaltemaßnahmen am Gesamtfluß unterzogen. In 11 Rückhaltebecken werden bei einem RHHQ rd. 40 % des Hochwasserabflusses zurückgehalten, wodurch sich das Hochwasser an der Mündung in die Drau von 2.250 mß/s. (geschlossener Abfluß) auf 1.354 mß/s. ermäßigt. Die hydraulischen Überlegungen und baulichen Maßnahmen werden am Rückhaltebecken Pressegger See mit einem Retentionsvolumen von 18,1 hmß (RHHQ) erläutert.