Die Lawinentätigkeit in zerfallenden Bergwäldern hat in den vergangenen Wintern in den Bayerischen Alpen ein bisher nicht gekanntes Ausmaß angenommen. Ein Forschungsprojekt des Bayerischen Landesamt für Wasserwirtschaft untersucht diese Ereignisse auf der Basis detaillierter winterlicher Geländebeobachtungen. Sommererhebungen an den Lawinenrißstellen liefern Aussagen zur Geländebeschaffenheit und eine Vegetationsbeschreibung. Erste Ergebnisse zeigen, daß "typische Waldlawinen" in relativ dichten Waldbeständen als Folge einer gleichmäßigen Durchfeuchtung der Schneedecke abgehen. Die fehlende Bodenrauhigkeit ist ein wesentlicher, begünstigender Einflußfaktor. Überdurchschnittlich hohe Wildverbißbelastungen werden als zentrale Ursache der negativen Waldlawinenentwicklung angesehen. Einflüsse der neuartigen Waldschäden auf die Lawinenaktivität im Bergwald sind derzeit nicht nachweisbar.
423.5 (Lawinen) 116.12 (Ablagerung und Verteilung des Schnees (einschl. Wirkungen auf die Bodentemperatur usw.)) 451.2 (Wildlebende Säugetiere) [23] (Oberhalb des Meeresniveaus. Die gegliederte Erdoberfläche. Auf dem festen Land im allgemeinen. Gebirge) [430] (Deutschland, 1990-)