(Biologischer Test auf die Mechanismen der Faeuleresistenz im Stammholz von Rotbuche (Fagus sylvatica L.))

1989

S. 263-273

5 Abb., 6 Tab., 27 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200076015

Im Stammholz von Rotbuche und einigen anderen Harthoelzern mit nichttoxischem Kern konnten zwei saprophytische Faeulepilze, die in der Gegenwart lebender Holzgewebe stark im Wachstum behindert werden, prinzipiell dieselbe Wachstumsgeschwindigkeit wie auf toten Labormedien erreichen, wenn die lebenden Teile des Holzes abgetoetet worden waren. In stehendem oder frisch gefaelltem Holz wurde die Ausbreitung der Myzelien von Faeulepilzen stark verzoegert durch den "vitality factor" als Summe der lebenden Abwehrreaktionen in Splintholz sowie durch vitality factor und Leitgefaessverschluss in der trockenen Kernholzregion. Die Stagnation des Myzelwachstums in Holz blieb fast unbeeinflusst durch weitere Schwankungen im Gehalt an weitverbreiteten Splintholzphenolen, durch regionale Feuchtigkeitsverteilung oder durch moegliche synergistische oder antagonistische Wirkungen von Bakterien der ersten Generation, die das Holz vor dem eindringenden Pilz besiedeln. In Holz, in dem die lebenden Zellen durch milde Pasteurisation abgetoetet worden waren, verschwanden alle Anzeichen voResistenz gegen das Eindringen von Pilzmyzelien. In einem nicht erwarteten Ausmass wurden sowohl das Kernholz wie auch Einschluesse verfaulten Holzes durch lebende Parenchymzellen vor dem Ausbruch mikrobieller Aktivitaeten geschuetzt.