Die bisherigen Untersuchungen weisen auf die wichtige Bedeutung der Bodeneigenschaften sowie der Vegetation fuer die Hochwasserbildung und den Feststofftransport hin. Der Boden bestimmt die Durchlaessigkeit und die Speicherfaehigkeit; erst bei voller Saettigung oder bei sehr intensiven Regenfaellen kommt es zu raschem Oberflaechenabfluss. Die Vegetation, d.h. insbesondere der Wald, kann bei anhaltender trockener Witterung vor dem Hochwasser das Speichervermoegen entscheidend erhoehen. Beim Geschiebetransport ist nach Ueberschreiten des Grenzabflusses vor allem die Hochwasserfracht fuer die waehrend des Ereignisses transportierte Feststoffmenge massgebend. Fuer die Bildung von Murgaengen muss einerseits genuegend Lockermaterial und ein minimales Gefaelle vorhanden sein, andererseits muss dieses Material wassergesaettigt sein. Die Rolle der Vorgeschichte und die Art des Niederschlages sind nicht nur fuer die Abschaetzung der Abflusspitze, sondern auch fuer den Verlauf einer Hochwasserganglinie von Bedeutung. Die Kenntnis der Ganglinie, der Hochwasser- und der Geschiebefracht eines Ereignisses ist wichtig fuer die Planung von Hochwasserschutzmassnahmen (z.B. Sperrendimensionierung, Rueckhaltebecken, Ueberflutungsgflaechen, Gschiebesammler). Dabei koennten Modelle, die durch messbare und physikalisch interpretierbare Parameter gesteuert werden, eine wertvolle Hilfe darstellen. Bezueglich des Feststofftransportes sind vor allem zwei Problemkreise noch zu wenig erforscht: Bei wie steilem Gerinne und bei welchen Abfluessen geraet ein Teil des Bachbettes derart in Bewegung, dass daraus ein Murgang entsteht und ein "normaler" Geschiebetransport praktisch nicht mehr moeglich ist? Wildholz, das im Gerinne herumliegt, behindert generell den Feststofftransport. Bei starkem Geschiebetrieb oder bei einem Murgang koennten solche Hindernisse einerseits bremsend oder rueckstauend wirken, andererseits koennten solche Geschiebeanhaeufungen auch eine Vergroesserung der Murgangfront bewirken. Wildholz im Gerinnen verstaerkt die Tndenz eines Wildbaches zur Bildung eines treppenartigen Laengsprofils. Es ist zu untersuchen, inwieweit dadurch der Grenzabfluss fuer intensiven Feststofftransport erhoeht wird und so nach Ueberschreiten dieses Schwellenwertes mit umso extremeren Geschiebeverfrachtungen gerechnet werden muss. Was bedeuten diese zum Teil noch sehr lueckenhaften Prozesskenntnisse fuer die Forschung und die Praxis? Die Witterung muessen wir hinnehmen wie sie ist. Dasselbe gilt auch fuer die topographischen Verhaeltnisse im Einzugsgebiet und die generellen Bodenverhaeltnisse. Diese sind nur langsam und in beschraenktem Masse und am ehesten durch Bewirtschaftung zu beeinflussen. (z.B. waldbauliche und die Bodenbildung foerdernde Massnahmen). Es ist deshalb leicht zu verstehen, dass das Verstaendnis fuer die Prozesse der wichtigste Ausgangspunkt fuer das Erg...
116.21 (Einfluß meteorologischer Faktoren) 116.24 (Einfluß von Bodenfaktoren und geologischer Formation) 116.25 (Einfluß der Pflanzendecke) 116.28 (Einfluß forstlicher Maßnahmen. Wasserverschmutzung. (Siehe auch UDC 628.19 für Verschmutzung von Wasserquellen und Wasserversorgung (Ursachen, Schutz und Beseitigung))) 424.1 (Erosion und Ablagerung. Erdrutsche usw.) 424.2 (Überschwemmung. Stauwasser im Boden)