Erhaltung genetischer Ressourcen: Konzepte und waldbauliche Konsequenzen am Beispiel einiger europäischer Vertreter der Fagaceae : Genetik-Wald-Forstwirtschaft
Die Erhaltung genetischer Ressourcen im Rahmen von Genreservaten bedeutet, dass die Generhaltung als primäres Ziel forstlichen Wirtschaftens definiert wird. Dies bedeutet konsequenterweise, dass in entsprechend ausgewiesenen Generhaltungsbeständen andere, etwa monetäre Ziele demgegenüber lediglich von untergeordneter Bedeutung sein können und dass forstwirtschaftliche Massnahmen a priori der Erreichung des Wirtschaftsziels "Erhaltung genetischer Ressourcen" dienen müssen. Wenngleich die derzeitigen Kenntnisse über die genetischen Konsequenzen forstlicher Eingriffe in Waldbestände sehr gering sind, so erscheint es dennoch erforderlich, die bisherigen Erkenntnisse daraufhin zu untersuchen, inwiefern sie in praxi nicht allein im Rahmen einer regulären forstlichen Bewirtschaftung sondern auch hinsichtlich der Erreichung spezieller Ziele wie demjenigen der Erhaltung genetischer Ressourcen Anwendung finden können. Am Beispiel der drei in Mitteleuropa heimischen Gattungen der Fagaceae, Quercus L., Fagus L. und Castanea Mill., sollen mögliche Konzepte der Erhaltung genetischer Ressourcen in Genreservaten sowie die möglichen waldbaulichen Konsequenzen derartiger Erhaltungsstrategien dargestellt und kritisch diskutiert werden. Dabei kann gezeigt werden, dass für drei nahe verwandte Gattungen durchaus sehr unterschiedliche Konzepte der Generhaltung erforderlich sind.