Die Erhaltung einer möglichst grossen genetischen Vielfalt bei Baum- und Straucharten gilt als Voraussetzung für eine dauerhafte Stabilität von Waldökosystemen und für ihr Überleben. Zunehmend hat diese Erkenntnis auch auf politischer Ebene Bedeutung erlangt und in den letzten Jahren zu nationalen und internationalen Aktivitäten geführt. Hervorzuheben ist hier vor allem das anlässlich der UNCED-Konferenz in Rio de Janeiro 1992 verabschiedete, völkerrechtlich bindende "Übereinkommen über die biologische Vielfalt" mit seinen Grundsatzerklärungen und Folgeaktivitäten. Wichtige Impulse gehen auch von der 4. Internationalen Technischen Konferenz der FAO über pflanzengenetische Ressourcen aus, die 1996 in Leipzig stattfand. Auf die hierbei verabschiedeten Dokumente und weitere globale Aktivitäten wird eingegangen. Auf gesamteuropäischer Ebene waren wichtige Erkenntnisse die Minister-Konferenzen von Strassburg 1990, Helsinki 1993 und Lissabon 1998. Die jeweiligen Resolutionen formulieren den Handlungsbedarf zum "Schutz der Wälder in Europa" und sind entscheidend für die Erhaltung forstlicher Genressourcen und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder. Sie haben zur Einrichtung des "European Forest Genetic Resources Programme (EUFORGEN)" geführt. Des weiteren werden Aktivitäten im Rahmen der Europäischen Union erwähnt und es wird auf nationale Aktivitäten und Programme hingewiesen. Abschliessend werden Probleme genannt, zu deren Lösung noch Handlungsbedarf besteht.
165.3 (Allgemeines über Vererbung, Genetik und Züchtung, Variation [Praktische Anwendung siehe 232.13 und 232.311.3]) 903 (Praktische Forstpolitik, Allgemeines: allgemeine Systeme, Programme, Planungen usw.) 97 (Internationale Forstpolitik und internationale Zusammenarbeit)