Die mitteleuropäischen Populationen von Holzgewächsen sind sehr unterschiedlich alt. Sie sind daher an ihre Habitat unterschiedlich gut angepasst, aber auch in unterschiedlichem Maßsse vom Menschen beeinflusst. Dies ist zu berücksichtigen, wenn einige davon als Genressourcen ausgewiesen werden. In Vergangenheit und Gegenwart griff der Mensch nicht einfach nur in den Zustand von Populationen, sondern auch in ihr genetisches System ein. Besonders bei der heute verbreitet praktizierten Generhaltung in situ ist daran zu denken, die Funktionsfähigkeit des genetischen Systems der Genressourcen aufrechtzuerhalten bzw. wiederherzustellen. Einige Probleme des heute benutzten Verfahrens der Auswahl von Erhaltungsbeständen werden dargestellt. Unter anthropogen geprägten Umweltbedingungen erweist sich das evolutinär enstandene genetische System von Arten bzw. Artespektren bei veränderten Bedingungen der Populationsdichte gelegentlich als nicht mehr voll angepasst. Daraus ergeben sich Folgerungen für die Methodik von Massnahmen der Generhaltung; je spezifischer diese Massnahmen auf die abträgliche anthropogene Einwirkung abgestellt sind, desto wirksamer können sie sein. Daraus ergeben sich auch Bedarfe der populationsgenetischen Forschung.
165.3 (Allgemeines über Vererbung, Genetik und Züchtung, Variation [Praktische Anwendung siehe 232.13 und 232.311.3]) 907.12 (Schutz von Pflanzen und Bäumen, Schutzgebiete usw.)