Untersuchungen von Einträgen und deren Auswirkungen auf urban beeinflusste Auenwaldböden : Chemische und physikalische Schlüsselprozesse der Speicher-, Regler- und Reaktorfunktionen von Waldböden
Zusammenfassend kann ausgesagt werden, dass eine fortschreitende Versauerung der Niederschläge und Oberböden seit Beginn der Messungen 1998 nachweisbar ist. Die erfassten Säurepools zeigen die Bedeutung von Sulfat-S und Nitrat-N als Inputgrößen in das Auenwald- und -bodensystem an. Es erfolgt des weiteren eine Angleichung der pH-Werte des Niederschlages und Oberbodens, während die Pufferkapazität in den oberen 5 cm des humosen Mineralbodens abnimmt. Dies konnte einerseits mit einer Oberbodenversauerung um die Baumstämme, welche als zentrale Eintragspfade ermittelt wurden, sowie andererseits mit dem abnehmenden Einfluss neutralisierender Ca-Depositionen und löslicher Gehalte in den Böden nachgewiesen werden. Ein Großteil des Stoffeintrages in die Böden erfolgt zudem nicht direkt durch die Atmosphäre über Niederschlag sondern durch temporale Adsorption und Auskämmung im Bestand. Sowohl die hohen Metallgesamtgehalte als auch die relativ hohen pflanzenverfügbaren Anteile im NH4NO3-Extrakt zeigen insbesondere im Oberboden die anthropogene Einflußnahme aufgrund des innerstädtisches Standortes. Niedrige Säureneutralisationskapazitäten (ANC) symbolisieren geringe Pufferleistung bei zunehmender Versauerung. Bei Erniedrigung der Boden-pH-Werte sind eine Vielzahl von Metallen verstärkt verfügbar und können somit innerhalb des Bodenprofils verlagert werden. Somit wird der Schutz und Pflege der Leipziger Auenwälder auch weiterhin im Interesse weiterer Untersuchungen bleiben, um dieses wertvolle Ökosystem zu erhalten.