Im vorliegenden Beitrag werden durch Erdbeben verursachte Katastrophen in Gebirgsregionen beschrieben, ihre Entstehungsmechanismen und der Prozeß des Hangzusammenbruches diskutiert. Ferner werden die Eigenarten der Verbreitung von Bergrutschen, die durch Erdbeben verursacht wurden, sowie eine Methode zur Abschätzung der Flächengröße von Bergrutschen diskutiert. Zur Klärung der Eigenarten der Verbreitung von durch Erdbeben ausgelösten Bergrutschen werden zuerst die Zusammehänge zwischen Erdbeben und der maximalen Beschleunigung, der Geologie, der Höhe, der Hangneigung usw. an Hand von fünf Erdbeben untersucht. Als wichtigste Faktoren, die die Flächengröße von Bergrutschen beeinflußen, wurden die maximale Beschleunigung, die Festigkeit des geologischen Untergrundes und die Hangneigung an Hand einer Varianzanalyse ermittelt. Bei der Planung von Erdschutzbauten gegen Erdbeben ist die Abschätzung der Flächengröße von Rutschungen wichtig. In diesem Fall erfolgt die Abschätzung mit Hilfe oben angeführter drei Faktoren. Zur Beurteilung des komplexen Bewegungsmechanismus wurde weiters ein sehr einfaches Model verwendet, das eine bestimmte Erdmasse als Blockrutschung auf einem Hang gleicher Neigung auffaßt. In der Arbeit werden in bezug auf Erdbeben folgende Faktoren beschrieben: Bei Bodenbewegungen ändert sich der Porenwasserdruck im Untergrund. Obwohl eine große Anzahl von Mechanismen denkbar ist, werden in diesem Beitrag durch Erschütterungen verursachte wirksame und überhöhte Porenwasserdrucke diskutiert. In bezug auf erstere wird die ehemalige theoretische Formel von Mavko und Harp (1984), zur Berechnung letztgenannter Drucke die empirische Formel von Ishibashii (1977) verwendet. Durch Erschütterungen wird die Scherfestigkeit des Bodens beträchtlich beeinflußt, sodaß eine Rutschung möglich wird. In diesem Aufsatz wird die Abnahme des Scherwiderstandes in der Folge einer Rutschung in Betracht gezogen. Es sei hier festgestellt, daß sich unter der Voraussetzung der Anwendungsmöglichkeiten der Coulomb'schen Bruchkriterien sowohl für den Bruch, als auch für die nachfolgende Rutschung eine Abnahme der Scherspannung nach dem Bruch in Scherversuchen durch einen Wechsel der Kohäsion und der Inneren Reibung äußern kann. Bei der Anwendung der Methode auf zwei verschiedene Hangmodelle wurden einige Charakteristika des Zusammenbruches gefunden.