- Standardsignatur4354
- TitelAktueller Standortszustand und Waldumbau im norwestsächsischen Tiefland
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2001
- SeitenS. 3-8
- Illustrationen28 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200074698
- Quelle
- AbstractIm Sächsischen Forstamt Falkenberg wurde stellvertretend für das altpleistozäne nordsächsische Tiefland und angrenzende Gebiete in Sachsen-Anhalt und in Brandenburg eine repräsentative Standortsreihe ausgewählt und unter Kiefernreinbestand und Laubmischwald standortskundlich untersucht. Die Standorte liegen im Einflussbereich des mitteldeutschen Industriegebietes und wurden durch Schwefel, basische Aschen- und Stickstoffeinträge belastet. Erfasst wurden die labilen, standorts-, immissions- und bestockungsabhängigen Merkmale Humusform sowie pH-Wert, Kationenaustauschkapazität im Mineralboden sowie die Ernährung der Baumarten des Ober- (Kiefer, Buche) und Unterstandes (Eiche, Buche, Eberesche, Birke und Spätblühende Traubenkirsche). Als stabile, nur standortsabhängige Merkmale wurden Korngrößenzusammensetzung und Gesamtelementgehalte im Mineralboden ermittelt. Für den Waldumbau zu naturnahen Bestockungen eignen sich in erster Linie die trophiemäßig mittleren Geschiebedecksand-Standorte. Hier wurden die bewirtschaftungsbedingten Defizite durch Kiefern- Reinbestandswirtschaft, Streunutzung und Vieheintrieb ausgeglichen, die Baumarten der Leitgesellschaft mit Buche, Eiche, Hainbuche, Linde und Kiefer sind anbaufähig. Die armen Standorte wurden immissionsbedingt am stärksten eutrophiert. Auf Grund ihrer ungünstigen Sorptionseigenschaften ist ein rasches Abklingen des gegenwärtig hohen verfügbaren Basenvorrates zu erwarten, so dass Kiefernwälder mit Eichen und Buchenanteilen als Bestandeszieltypen bleiben. Kräftige und reiche Standorte wurden durch Bewirtschaftung und Immissionen wenig verändert. Hier war und ist der Waldumbau immer möglich. Die Schwefelbelastung ist weitgehend abgeklungen. Die anhaltenden hohen N-Einträge führen zu optimaler bis luxuriöser Ernährung der Baumarten und bestimmen gegenwärtig die Immisssionsproblematik. Die Baumarten des Unterstandes (Birke, Eberesche), auf armen Standorten ggf. auch die Spätblühende Traubenkirsche tragen wesentlich zur Stabilisierung sowie zur ökologisch vorteilhaften N-Bindung bei und wirken der Versauerung entgegen, zumal die basischen Einträge inzwischen ausgeklungen sind.
- SchlagwörterStandortsmerkmal, chemische Bodeneigenschaft, Humusform, pH-Wert, Kationenaustauschkapazität, Ernährungszustand, Blattanalyse, Fagus sylvatica, Pinus sylvestris, Quercus, Sorbus aucuparia, Betula, Prunus padus, Immissionsbelastung, Schwefeldioxid, Stickstoffeintrag, Waldumbau, Tiefland, Sachsen, Deutschland
- Klassifikation54 (Bestimmung der Standortsgüte [Bodenkundliche und biologische Gesichtspunkte siehe 114.5])
114.2 (Chemie des Bodens. Analyse (Gleichlaufend mit UDK 631.41 geordnet))
181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens)
181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt)
160.201 (Blätter und Nadeln)
226 (Wechsel des Waldbausystems. Umwandlungen (hinsichtlich des Systems oder der Holzarten))
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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