Photosynthese und stomatäre Leitfähigkeit der Fichte unter dem Einfluss von Witterung und Luftschadstoffen

1991

S. 143-168

21 Abb., 2 Tab., 47 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200074605

Die Photosynthese ist die fundamentale Reaktion innerhalb des Kohlenstoffhaushaltes der Pflanzen. Der Kohlendioxidaustausch (Photosynthese und Atmung), aber auch die Transpiration laufen zum grössten Teil durch die Stomata ab und werden dort von der Pflanze entscheidend kontrolliert. Durch die Spaltöffnung können aber auch gasförmige Schadstoffe ins Mesophyll gelangen. Während 3 Jahren wurde am südexponierten Hang der Lägeren (685 m ü.M.) und im Seehornwald bei Davos (1660 m ub.M.) der Gaswechsel von Zweigen der Sonnen- und der Schattenkronen älterer Fichten (Picea abies) aufgezeichnet. Neben Nettophotosynthese, Nachtatmung und Transpiration (siehe Kap. 3.1) registrierte man auch photosynthetische aktive Strahlung, Luft- und Blattemperatur, Dampfdruckdifferenz zwischen den Nadeln und der Umgebungsluft sowie den Kohlendixidgehalt der Luft. Aus diesen Daten wurden die Blattleitfähigkeit und die Kohlendioxidkonzentration im Mesophyll berechnet. Es wurde versucht, Wirkungen von am Versuchsort vorhandenen Schadstoffen auf Photosynthese oder Spaltöffnungverhalten vor dem Hintergrund der natürlichen Witterungseinflüsse zu erkennen. Dazu analysierte man die Daten der Tage mit den höchsten Schadstoffkonzentrationen während der Messperiode. Während der ganzen Projektdauer herrschten jedoch nie so hohe Immissionswerte, dass ein Einfluss auf die Photosynthese der untersuchten Bäume nachgewiesen werden konnte. Die CO2-Assimilation liess sich hinreichend durch die Witterungsdaten beschreiben. Wirkungen von Schadstoffen auf den Gaswechsel sind zwar nach der vorliegenden Arbeit nicht auszuschliessen, sicher ist aber, dass während des untersuchten Zeitraumes auf beiden Versuchsflächen stets die Witterung von ausschlaggebender Bedeutung für Nettophotosynthese und Stomataverhalten war.