Im Rahmen einer achtjährigen Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Amtsstellen führten im Raum Biel neun Forschungsgruppen meteorologische und luftchemische Untersuchungen durch. Der vorliegende Aufsatz stellt wichtige Resultate dieser Studie vor. Er verzichtet auf eine Darstellung der ebenfalls untersuchten Folgewirkungen (Schädigung von Baumflechten, Atemwegserkrankungen bei Kindern) sowie der aufgrund der Ergebnisse getroffenen raumplanerischen Massnahmen. Im Zentrum der klimatologischen Arbeiten stand eine Klassifikation der komplexen Strömungsfelder über dem Stadtraum und seiner Umgebung. Im Rahmen der meteorologischen Studien wurde neben Windkanaluntersuchungen zur Dynamik des Wärmeinselaufbaus ein mesoskaliges, hydrostatisches Finite-Differenzen-Modell eingesetzt, mit dessen Hilfe gezeigt werden konnte, dass der See nicht nur zu einer Deformation des Konvektionszellenmusters beiträgt. Oft werden auch Wolkenbildungen sowie damit verbundene, komplexe Sekundärzirkulationsmuster erzeugt. Jahresemmissionskataster des Schwefeldioxides, der Gesamtkohlenwasserstoffe und der Stickoxide sowie langfristige und episodissche Darstellungen der Immissionsstruktur leiten über zu den Resultaten der mit verschiedenen Modellen (Windkanal, numerisches Modell, Gauss'sches Plumemodell, Partikel-Trajektorienansatz) durchgeführten Immissionsschätzungen. Neben Modellvergleichen stehen die Simulationen der Jahresmittelwerte von Schwefeldioxid und Stickstoffdioxid sowie die über eine kurze Episode gerechneten Beispiele einer Winter- und einer Sommersmogsituation im Vordergrund.