Sind Outdoorsportler dazu bereit, bei ihrem Sport auf den Naturschutz Rücksicht zu nehmen?

2000

S. 77-92

13 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200074428

Die freiwillige Bereitschaft, beim Natursport auf den Naturschutz Rücksicht zu nehmen, ist der wichtigste Faktor zum Abbau von Konflikten zwischen Natursport und Naturschutz. Trotz der hohen Bedeutung der freiwilligen Rücksichtnahme, gab es bis vor kurzem dazu aber keine Studien. Um diese Lücke zu schließen, wurde im Auftrag der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) 1999 eine empirische Untersuchung zu 700 Outdoorsportlern durchgeführt. Der vorliegende Beitrag ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse dieser Studie. Im Zentrum der Studie stehen neben Aussagen über die grundsätzliche Bereitschaft von Sportlern, naturschutzfachlich motivierte Verhaltensregeln zu beachten, die Einflussfaktoren auf diese Akzeptanzbereitschaft. Es zeigt sich, dass grundsätzlich eine hohe Aufgeschlossenheit gegenüber Verhaltensregeln aus Gründen des Naturschutz besteht. Wichtigste Einflussfaktoren auf die Bereitschaft, das Verhalten an die Erfordernisse des Naturschutzes anzupassen sind - neben der tatsächlichen Einschränkungen der sportlichen Freiheit durch die jeweiligen Verhaltensaufforderung - insbesondere das Wissen um die Belastungen der Natur durch den Sport und das Vorbild anerer Sportler. Um die Akzeptanzbereitschaft naturschutzfachlich motivierter Verhaltensregeln zu sicherun und zu stärken, wird empfohlen, insbesondere mehr Angebote zur Förderung der Natursensibilität zu schaffen und den Dialog zwischen Naturschutz und Natursport nicht nur zwischen den Verbänden, sondern vor allem unmittelbar den einzelnen Naturschützern und Natursportlern auszubauen.