Standardsignatur
Titel
Life history characteristics of threatened bryophytes
Verfasser
Erscheinungsjahr
2000
Seiten
S. 19-26
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200074418
Quelle
Abstract
Viele der mehr als 1500 europäischen Moosarten werden als sehr gefährdet betrachtet. Unglücklicherweise fehlen Daten, aus denen aktuelle Bestandesveränderungen der Arten auf supranationalem Maßstab abgeleitet werden können, fast vollständig. Eine Bewertung der aktuellen Bedrohungen sollte berücksichtigen, dass die Arten unterschiedliche Lebensstrategien aufweisen können. Aus der jeweiligen Lebensstrategie kann abgeleitet werden, welche Stadien des Lebenszyklus am empfindlichsten sind und welche potentielle Lebensdauer lokale Populationen erreichen können. Für viele Arten mit kurzlebigen Gametophyten stellt eine dauerhafte Diasporenbank im Boden ein wichtiges Element ihrer Lebensgeschichte dar. Ungeschlechtliche Ausbreitung spielt, speziell bei zweihäusigen Arten, für das lokale Überleben der meisten Moospopulationen eine zentrale Rolle. Die Seltenheit einiger sporulierender einhäusiger Moosarten könnte mit ihrer geringen genetischen Variabilität infolge von Inzucht-Effekten zusammenhängen. Die vorhandenen Daten sind aber nicht ausreichend, um dies zu beweisen. Der Wert existierender Datenbanken zur Risikobewertung bedrohter Moosarten könnte stark erhöht werden, wenn Daten über Geschlechtsverteilung, die Frequenz von Sporophyten und die Sporengrösse eingeschlossen würden. Daten über Lebensdauer von Diasporen im Boden und von den überirdischen Gametophyten sind dringend erforderlich, die Erhebung solcher Daten würde aber eine sehr zeitaufwendige Studie erfordern.