Aus den Zapfen und Samen von 28 Pinus-Arten aus Ostasien, Europa und Nordamerika im Botanischen Garten von Montreal, Kanada wurden 31 Pilzarten (Ascomycota und Deuteromycota) isoliert. Von diesen Pilzen gelten 21 als Pathogene. Die stärksten Schäden wurden auf Diploxylon-Kiefern europäischer Herkunft (Pinus nigra, Pinus mugo und Pinus sylvestris) sowie auf einer einheimischen nordamerikanischen Art (Pinus albicaulis) beobachtet. Zwölf Pilze kamen auf mehreren Wirtsarten vor: Sphaeropsis sapinea (auf 12 Pinus spp.), Herpotrichia juniperi (8), Truncatella hartigii (7), Ceuthospora sp. (5), Fusarium spp. (5), Pestalotiopsis funera (3), Phomopsis sp. (3), Valsa spp. (anamorph Cytospora) (3), Diaporthe sp. (3), Fusioccum sp. (2) und Sirococcus strobilinus (2). An stark geschädigten Zapfen und Samen traten folgende Pilzarten auf: Spaeropsis sapinea, Herpotrichia juniperi, Phomopsis conorum, Truncatella hartigii, Tubercularia sp. und Valsa spp. Vertreter des Subgenus Haploxylon waren weniger anfällig gegen die am häufigsten beobachteten Schädigung durch Sphaeropsis sapinea als Kiefernarten des Subgenus Diploxylon, Pinus sylvestris war gegen S. sapinea weniger anfällig als P. nigra und P. mugo, P. resinosa erwies sich als noch toleranter. Truncatella hartigii war häufiger mit Nekrosen an den Zapfen und Samen assoziiert als Pestalotiopsis funerea. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf das Management von Arboreten, Samenplantagen und Baumschulen sowie Quarantäneregelungen diskutiert.