- Standardsignatur13584
- TitelDie Entwicklung von Wald-Biozönosen nach Sturmwurf. Das Mykorrhizapotential auf Sturmwurfflächen und seine Bedeutung für die Bestandesregeneration
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1998
- SeitenS. 94-112
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200074171
- Quelle
- AbstractIn den drei Untersuchungsgebieten Bebenhausen, Langenau und Bad Waldsee wurden im Zeitraum von 1991 bis 1995 auf insgesamt 11 Dauerbeobachtungsflächen die fruktifizierenden Mykorrhizapilze qualitativ und quantitativ erfaßt. Zusätzlich wurden Untersuchungen zur Mykorrhizierung der Feinwurzeln der Sämlinge und Jungbäume, hauptsächlich der Fichte, durchgeführt. Insgesamt wurden am Jungwuchs der Sturmwurfflächen 51 Mykorrhizapilzarten nachgewiesen. Dabei traten die Arten, die mit der Fichte vergesellschaftet sind, am häufigsten auf. Einzig an der im Gebiet bei Bad Waldsee häufigen Erle wurden zahlreiche spezifische Begleiter gefunden. Die Mykorrhizierungsuntersuchungen an den Fichtensämlingen belegten, daß spätestens nach einem Jahr alle Feinwurzeln mykorrhiziert sind und daß die Mykorrhizapilze, die dabei auftreten, zu allermeist aus dem Mykorrhizapilzspektrum der nächsten Umgebung des jeweiligen Sämlings stammen. Die Untersuchung der Mykorrhizierung der Jungfichten ergab, daß das Spektrum der Mykorrhizatypen durch die Freistellung nach Sturmwurf nicht signifikant beeinflußt wird. Das heißt, daß der Mykorrhizabesatz, der von den Jungbäumen bereits unter Schirm erworben wurde, auch nach der Freistellung erhalten bleibt. Das Spektrum der Pilzarten an den Feinwurzeln der Jungfichten ist allerdings nicht identisch mit dem Artenspektrum in einem geschlossenen Bestand. Einige spezifische Begleiter der Fichte sind vor allem mit Altbäumen vergesellschaftet und werden nur in geringem Maße vom Jungbestand tradiert. Aufkommende Sämlinge können im Wurzelbereich der Jungfichten von den vorhandenen Symbiosepartnern mykorrhiziert werden. Für die auf den Sturmwurfflächen aufkommenden Sämlinge anderer Baumarten ist dadurch das Spektrum potentieller Mykorrhizapartner auf die unspezifischen Arten beschränkt, da in den ehemaligen Fichtenforsten neben diesen fast ausschließlich nadelbaumspezifische Symbiosepartner auftraten. Fehlt solch ein Jungwuchs, so reduziert sich das Spektrum der möglichen Mykorrhizapartner für alle Sämlinge auf Thelephora terrestris. Um eine rasche Wiederbesiedelung von Kahlflächen zu gewährleisten sollten also stets die unter Schirm aufgelaufenen Jungbäume erhalten bleiben. Eine kurzfristige Umwandlung ehemaliger Fichtenforste in standortgerechtere Mischwälder allein aufgrund natürlicher Regenerationsmechanismen nach Sturmwurf ist nicht zu erwarten.
- Schlagwörter
- Klassifikation181.351 (Symbiontische Beziehungen (Bakterien- und Mykorrhizen-Symbiose usw.))
182.21 (Sukzession, Gesellschaftsserien (Gesellschaftsfolgen))
231 (Natürliche Verjüngung)
182.53 (Beeinflussung der Vegetation als Versuchsmethode)
907.12 (Schutz von Pflanzen und Bäumen, Schutzgebiete usw.)
[430] (Deutschland, 1990-)
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