- Standardsignatur13584
- TitelBoden- und Gewaesserversauerung in gering immissionsbelasteten bewaldeten Einzugsgebieten im Naturpark Schoenbuch bei Herrenberg
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1994
- SeitenS. 81-94
- Illustrationen7 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200073899
- Quelle
- AbstractNadelwaldbestaende sind gegenueber Laubwaldbestaenden die effektiveren Filter fuer lufttransportierte Stoffe. Die Bestaende selbst und die Boeden sowie das Sickerwasser werden so staerker mit Protonen, Sulfat, Nitrat, Ammonium und Schwermetallen befrachtet. Langfristig und den Raten der Grundwasser-Neubildung entsprechend, bedeutet dies eine Gefaehrdung der Qualitaet des tieferen Grundwassers. Nadelwaldbestaende stellen von daher auch hoehere Ansprueche an die Belastbarkeit ihrer Standorte. Im Naturpark Schoenbuch fuehrte sogar eine vergleichsweise geringe Immissionsbelastung zu nachteiligen Auswirkungen fuer die Boeden sowie Sicker-, Interflow- und Oberflaechenwasser eines Nadelwaldgebietes gegenueber einem mit Laubwald bestockten Gebiet. Besonders im niederschlagsreicheren Jahr 1986 waren die Schadstoffaustraege mit dem Vorfluter bei weitem hoeher. Bei den flachen Grundwaessern sind die Sulfat- und Nitratkonzentrationen im Vergleich mit dem tieferen Grundwasser deutlich erhoeht. Am Beispiel der beiden hier vorgestellten Einzugsgebiete Denzenberg (P14) und Obere Lange Klinge (P17) wird einerseits das Auftreten von Merkmalen beginnender Boden- und Gewaesserversauerung, auch in gering immissionsbelasteten Regionen verdeutlicht, andererseits aber auch die Bedeutung einer an natuerliche Standortsbedingungen (im wesentlichen Gesteine, Boeden, Relief und Klima) angepassten Bestandeswahl. Bereits mit der Art der waldbaulichen Wirtschaftsweise kann hier die eingetretene Entwicklung in die eine oder andere Richtung gelenkt werden. So beguenstigt im konkreten Fall der Plateaulandschaft die dominierende Nadelwaldbestockung in Kombination mit der geringen Reliefierung sowie der Mehrschichtigkeit der Boeden die Versauerung von Boeden und Gewaessern. Dies trifft insbesondere fuer niederschlagsreiche Jahre wie 1986 zu. Solche Feuchtjahre werden zwar gerne als "Atempause beim Waldsterben" bezeichnet, jedoch wird dabei oft uebersehen, dass die "Dekontamination" der Boeden mit einer "Kontamination" der Gewaesser einhergeht. Angesichts dieser Wechselwirkungen sollte die Luftreinhaltung immer weniger den Waeldern ueberlassen werden.
- Schlagwörter
- Klassifikation181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt)
114.25 (Bodenreaktion; Azidität, pH-Wert; Bodenversauerung)
114.31 (Beziehungen zum Klima. Wirkungen der Wasserbewegung (Allgemeines), Auswaschung usw.)
116.91 (Wassergüte)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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