Das Waldgebiet um den Feldsee im Hochschwarzwald verfügt aufgrund seiner einzigartigen topographisch-standörtlichen Ausstattung über ein wechselvolles Mosaik verschiedenster naturnaher Waldbestände. Spezielle waldgeschichtliche Forschungsarbeiten und die Neuausweisung großer Flächen des Feldseewaldes als Waldschutzgebiet gaben Anlaß zur Erhebung flächendeckender vegetationskundlicher Grundlagen. Mit der vorliegenden Arbeit wird eine kleinmaßstäbige pflanzensoziologische Vegetationskarte sowie die dazugehörende Beschreibung der kartierten Vegetationstypen und Waldbestände geliefert, ergänzt durch Angaben zur Siedlungs- und Bestandesgeschichte. Das untersuchte Waldgebiet liegt im Südschwarzwald unmittelbar östlich ds Feldbergs, der mit 1493 m höchsten Erhebung des Schwarzwaldes. Von unter 1000 m ü. NN erstreckt es sich über eine markante Karbildung bis an die aktuelle Waldgrenze am Feldberggipfel bei ca. 1350 m ü. NN. An den flacheren, gipfelnächsten Hängen oberhalb der steilen Karwände findet sich ein wechselvolles Vegetationsmosaik von Echten Fichtenwäldern (Bazzanio-Piceetum) auf schmalen, flachgründigen Geländerücken, Acceri-Fageten in wasserzügigen Rinnen, Luzulo-Abieteten auf trockenerem, feinerdereichen Verebnungen sowie Sumpfwaldkomplexen an (stau)nassen Standorten. Felsige Abschnitte mit Bazzanio-Piceeten trennen die oberen, flacheren Hänge von den steilen Karbereichen. Im Randbereich dieser Felsen schließen sich häufig calamagrostisreiche Bergahorn-Bestände an. An den südexponierten Steilhängen des Feldseekares herrscht an skelettarmen Standorten das Luzulo-Fagetum vor. Diese Waldgesellschaft hat ihren Schwerpunkt in der montanen Höhenstufe und klingt im Feldberggebiet an wärmebegünstigten Hängen aus. An skelettreichen Standorten, insbesondere unter der Seewand, überwiegend Blockschuttwälder (Ulmo-Aceretum). Die Baumschicht wird in diesen Beständen von Bergahorn und Bergulme aufgebaut. Im nordexponierten Teil des Kares werden die entsprechenden Standorte von Bergahorn-reichen Aceri-Fageten eingenommen. An den sanfter geneigten Unterhängen im südöstlichen Teil des Feldseekares nehmen Buchen-reiche Bestände große Flächen ein. Mit dem Zurücktreten der subalpinen Hochstauden kündigt sich hier der floristische Übergang vom Aceri-Fagetum zum hochmontanen Galio-Fagetum an. Der Talgrund wird ebenso wie die Oberhänge von Luzulo-Abieteten besiedelt. Von ihnen wird ein Bazzanio-Piceetum eingeschlossen, das seinerseits wiederum das Feldseemoor umrahmt. In den weiter östlich liegenden Bannwaldbeständen zwischen Seesträßle und Ernst-Maurer-Weg sowie unterhalb des Seesträßles bis zum Waldhofmoor herrschen Luzulo-Abieteten und Aceri-Fageten vor. Die Aceri-Fageten nehmen hier die nährstoffreichen und feuchteren Unterhänge sowie die Rinnenlagen ein. In ihrer Edellaubholz- und Hochstauden-reichen Ausbildung treten sie allerdings nur in den Rinnen auf. An den Unterhänge weisen sie dagegen eine Buchen-reiche Baumschicht auf und die subalpinen Hochstauden erzielen nur geringe Deckungswerte. Auch hier wird der floristisch-standörtliche Ausklang des Aceri-Fagetum, der Übergangsbereich zum Galio-Fagetum deutlich. An den Felsbereichen stocken, wie im Felseekar selbst, Bazzanio-Piceeten. Die aktuelle räumliche Verteilung der Waldgesellschaften zeichnet die natürlichen Standortunterschiede fein differenziert nach. Markante Unterschiede der Waldvegetation aufgrund verschiedener historischer Nutzung konnten nicht festgestellt werden, abgesehen von einigen fichten- oder buchendominierten Bestandesteilen.
907.12 (Schutz von Pflanzen und Bäumen, Schutzgebiete usw.) 228.8 (Natürliche Bestände) 902 (Geschichte der Wälder und des Forstwesens [Unterteilung durch Querverweise zu den geographischen und sachlichen verwende 902:972 oder 972.1/.9 für bestimmte Organisationen]) 188 (Waldgesellschaften) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [430] (Deutschland, 1990-)