Überlegungen zu forstpolitischen Konsequenzen einer EU-Osterweiterung

2000

S. 783-787

24 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200073557

Ein künftiger Beitritt zur EU wäre für die betroffenen mittel- und osteuropäischen Länder mit diversen politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen verbunden. Substanzielle, kurzfristige Auswirkungen auf die Forstwirtschaft der MOEL sind im Vergleich zu den prognostizierten, umfangreichen und empfindlichen Auswirkungen in Landwirtschaft und Umweltpolitik sicher nicht zu erwarten. Allerdings ist mit Einflüssen auf die Forstwirtschaft zu rechnen, die sich langfristig durch die "Hintertür" der Agrar- und Umweltpolitik ergeben. Sehr wahrscheinlich wird die Forstwirtschaft der MOEL nicht nur von den an struktur- und agrarpolitische Instrumente gebundenen Fördermitteln profitieren, sondern auch von negativen Entwicklungen betroffen sein. Für die Europäische Union stellt die geplante Osterweiterung die bisher größte Bewährungsprobe dar. Die bestehende Vielfalt der forstwirtschaftlichen Verhältnisse in der EU wird vergrößert, was ein nicht zu unterschätzendes Konfliktpotenzial beinhaltet. Es ist anzunehmen, dass der gestiegene Koordinationsbedarf einen Anreiz für die weitere Dynamisierung des forstpolitischen Prozesses in der EU darstellen wird.