Standardsignatur
Titel
Beiträge zur Kenntnis der Parasitenfauna des Wildes in Nordrhein-Westfalen : 1. Der Endoparasitenbefall des Rehwildes
Verfasser
Erscheinungsjahr
2000
Seiten
S. 248-269
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200073142
Quelle
Abstract
Die Endoparasitenfauna von 64 Rehen (13 < 1 Jahr, 16 - 1 Jahr, 35 > 1 Jahr) aus den Jagdjahren 1997/98 und 1998/99 aus 5 Herkunftsgebieten im südlichen Nordrhein-Westfalen wurde untersucht. Dabei wurden eine Zestodenart (Taenia hydatigena-Zystizèrken) und 28 Nematodenarten nachgewiesen. Im Kehlkopf bzw. in der Luftröhre von 2 Rehen sind wenige Cephenemyia stimulator-Larven gefunden worden. Alle Rehe waren mit Magen-Darm-Nematoden befallen und 32,8 % mit Lungenwürmern (14,1 % mit Dictyocaulus eckerti und 29,7 % mit Varestrongylus capreoli). Leber- und Pansenegel waren nicht nachweisbar. Bei einem Reh sind Setaria tundra-Filarien gefunden worden. Alle Rehe waren mit Labmagennematoden infiziert. 68,8 % bzw. 89,1 % mit Dünn- bzw. Dickdarmnematoden. Die am häufigsten gefundenen Nematodenarten waren Ostertagia leptospicularis (95,3 %), Spiculopteragia böhmi (87,5 %), Skrjabinagia kolchida (85,9 %), Trichuris globulosa (67,2 %), Trichostrongylus capricola (60,9 %) und Oesophagostomum venulosum (50 %). Der Labmagen war der am stärksten parasitierte Abschnitt des Verdauungskanals, gefolgt von Dünn- und Dickdarm. Die Rehe aus 4 Herkunftsgebieten beherbergten durchschnittlich (geometrisches Mittel) 588,688,854 bzw. 1019 Magen-Darm-Nematoden, die aus dem fünften Gebiet, in dem mit 12.052 auch die höchste individuelle Wurmbürde gefunden wurde, im Mittel 2351 Nematoden. Eine differnzierte Betrachtung des Befalls des Rehe aus diesem Gebiet wiest auf einen Zusammenhang zwischen der Befallsstärke und der Kondition der Tiere hin. Die aus dem Bereich mit starken Rehwild stammenden Tiere (n=12) beherbergten deutlich weniger Nematoden als die im Bereich mit schwachem Rehwild erlegten Tiere (n=20): 1396 bzw. 3214 Würmer (geometrisches Mittel). Haemonchus contortus-Würmer sind dabei nur bei einem der erstgenannten Rehe nachgewiesen worden (40 Exemplare), aber bei 16 der letztgenannten Rehe (40-3150 Exemplare).