Das Hochwasserereignis vom Oktober 2000 war durch eine Wetterlage geprägt, durch die während etwa acht Tage eine ortsfeste Südanströmung gegen die Alpen bestand. Für die Niederschläge bedeutete dies: beständige Überregnung der gleichen Region; im Raum Simplon und Teilen des Wallis sowie auch im Aostatal und Piemont extreme Mengen, speziell durch die Dauer, mit eingelagerten Spitzenintensitäten. Die Schneefallgrenze lag gerade während des Niederschlagsmaximums, 13. bis 14. Oktober, wesentlich über 2500 m ü.M. Bis auf dieses Niveau trat dann auch Schmelze der bereits bestehenden Schneedecke ein. Entsprechend den relativen Niederschlagszentren im oberen und in den Südtälern des unteren Wallis egalisierten oder überstiegen die Abflüsse die bisher gemessenen Höchstmarken von 1948, 1987, 1993, im Einzelfall bis 25 %. Im Lago Maggiore liess das Niederschlagsvolumen des Ereignisses, nach einem bereits hohen Anfangsstand, den Seestand 35 cm über das Niveau von 1993 steigen. Er lag aber dennoch in der Schwankungsbreite der seit 1868 gemessenen Jahresmaxima. Exteme Niederschlagsbelastungen der Böden und dazu am 13. Oktober wiederholte, lokale Spitzenintensitäten lösten in Risikozonen verbreitet Rutuschungen, Hangmuren, Murgänge und inden Gerinnen Geschiebeverlagerungen aus. Der Wissensstand zu diesen Prozessen lässt zwar entsprechend disponierte Gebiete erkennen. Die Vorhersage von Ort und Zeit während eines Ereignisses ist jedoch nach wie vor nicht möglich.
116.3 (Untersuchungen über Wasserführung in Gewässern und Ufererosion [Unterteilung wenn nötig wie 116.2]) 424.1 (Erosion und Ablagerung. Erdrutsche usw.) 424.2 (Überschwemmung. Stauwasser im Boden) [494] (Schweiz)