Experimentelle Mo-Düngung eines sauren Waldbodens: Molybdän-Dynamik im Boden und Auswirkungen auf die Ernährung von Fichten

2001

S. 351-362

25 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200072870

Immissionsbelastung von Wäldern könnte zu Engpässen in der Molybdänversorgung der Bestände führen. Bisher ist erst wenig über die Mo-Dynamik auf Waldstandorten bekannt. Die ökologischen Folgen einer Mo-Düngung sind schwer abzuschätzen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Mobilität und Mobilisierbarkeit gedüngten Molybdäns auf Waldstandorten zu ermitteln und zu überprüfen, ob die Mo-Versorgung von Fichtenbeständen mit einer Bodendüngung verbessert werden kann. In einem 30-jährigen Fichtenbestand auf saurem Sandboden im Schwarzwald wurden 4 kg Mo ha®Ü ausgebracht. Gemessen wurden der Eintrag von Mo in den Mineralboden und in einem Zeitraum von drei Jahren nach der Düngung die zeitliche Dynamik der Mo-Bodengehalte (gesamt, ascorbinsäurelöslich, oxalatlöstlich) und der Mo-Freisetzungsgeschwindigkeit sowie die Mo-Tiefenverteilung. Daneben wurden Nadelproben auf N- und Mo-Gehalte hin untersucht. Kurz nach der Mo-Düngung wurden ca. 50 % des gedüngten Molybdäns schnell von der Auflage in den Mineralboden verlagert. Etwa ein halbes Jahr nach der Düngung scheinen sich die Mo-Gehalte in der Auflage jedoch auf einem Niveau eingependelt zu haben, das etwa um den Faktor100 über dem der Kontrollfläche lag. In den Mineralboden eingetragenes Mo wurde schneller und weiter in die Tiefe verlagert als für Ackerböden bekannt. Ein Jahr nach der Düngung waren ca. 75 % des in den Mineralboden eingewachsenen Mo tiefer als 15 cm verlagert. Das im Mineralboden verbliebene Mo wurde festgelegt, die Extrahierbarkeit mit Oxalat nahm im Untersuchungszeitraum von 65 % auf 20 % der Gesamt-Molybdäns ab. Die Mo-Nadelgehalte des 7. Quirls zeigen keinen Einfluss der Mo-Düngung. Die organische Bodenauflage besitzt eine hohe Speicherkapazität für Mo. Wir schließen aus den Ergebnissen, dass die Nachhaltigkeit einer Mo-Düngung auf sauren Waldstandorten von der Pflanzenverfügbarkeit des in der Auflage gespeicherten Molybdäns abhängig ist.