- Standardsignatur8871
- TitelInformationen über Fremdarten in der Säugetierfauna Polens und über Arten, die eine Wiederverbreitungstendenz aufweisen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2001
- SeitenS. 103-109
- Illustrationen10 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200072774
- Quelle
- AbstractIn der Säugetierfauna Polens gibt es folgende sieben Fremdarten: Bisam, Marderhund, Waschbär, Mink, Sikahirsch, Damhirsch und Mufflon. Die ersten vier Arten sind Neubürger, die selbständig eingewandert sind, große biologische Plastizität und deutliche Ausbreitungstendenz aufweisen. So aus biologischen wie auch wirtschaftlichen Gründen sind sie im Land unerwünscht. Aus Mangel an Möglichkeiten sie zu eliminieren oder wenigstens auf niedrigem Zahlenniveau zu halten, müssen sie als zusätzliches Element der einheimischen Fauna toleriert werden. Die letztgenannten drei Arten sind seinerzeit als jagdbare Tiere eingeführt und ausgesetzt worden, werden jagdlich bewirtschaftet und schaffen keine Probleme. Vier autochthone Arten - Biber, Wolf, Fischotter und Elch, die in früheren Zeiten als konservativ und wenig anpassungsfähig angesehen wurden, weisen gegenwärtig eine biologisch positiv zu bewertende Wiederverbreitungstendenz auf. Der Biber hat, unter Mithilfe des Menschen, in den letzten 50 Jahren seinen Bestand von ca. 50 auf 15.000 Stück vergrößert und in ganz Polen die meisten fließenden, jedoch auch viele stehende Gewässer besiedelt. Der Wolf ist bis in die 70iger Jahre als "Schädling" zu stark reduziert worden; erhielt dann eine Schonzeit und ist nur noch planmäßig bejagt worden, was zur Folge hatte, daß sein Bestand bis Ende der 80iger Jahre sich wieder auf den Ausgangsstand erhöht hat. Extrem konservative Naturschützer haben diese Tatsache mit Erfolg angefochten und es dazu gebracht, daß dem Wolf ein Vollschutz zugesprochen worden ist. Der Fischotter, dessen Bestand Anfang der 80iger Jahre mit nur etwa 1.000 Stück eingeschätzt worden ist, hat in den folgenden 20 Jahren quantitativ stark zugenommen. Seine gegenwärtige Bestandszahl übersteigt den vorherigen Stand um ein vielfaches. Der Elchbestand ist von nur 20 Stück im Jahr 1950 auf etwa 6.000 im Jahr 1990 gestiegen. Gleichzeitig hat eine bedeutende Territorialexpansion gen Westen stattgefunden, im Zuge deren eine Reihe von neuen Vorkommen im Westen Polens entstanden sind. Eine von der Forstverwaltung initierte Bestandsreduktion hat diesen um 2/3 verringert. Seit 2001 genießt der Elch in Form eines mehrjährigen Moratoriums ganzjährigen Schutz.
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