- Standardsignatur8632
- TitelQualitätskriterien für Radardaten in der hydrologischen Simulation
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2001
- SeitenS. 236-244
- Illustrationen8 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200072683
- GeschichteSpäterer Titel: Deutsche Gewässerkundliche Mitteilungen
- Quelle
- AbstractDas Landesumweltamt NRW hat in den vergangenen Jahren die Möglichkeiten der Anwendung von Radardaten in der hydrologischen Simulation untersucht. Wesentliche Fragestellung dieses Vorhabens war es, ob sich die Verbesserung der räumlichen Radar-Niederschlagsinformation auch in einer verbesserten Kalibrierung des hydrologischen Modells niederschlägt. Hierbei hat sich gezeigt, dass neben der Prüfung der herkömmlich gemessenen hydrologischen Daten auch eine Qualitätsprüfung der gelieferten Radardaten unerlässlich ist. Die Prüfung und Verarbeitung der Radardaten weist ein nennenswertes Automatisierungspotential auf. Hierzu zählen neben der geografischen Verschneidung der hydrologischen Teileinzugsgebiete mit den Radardaten auch die unmittelbare Auswertung der Radardaten, nämlich die statistische Auswertung (Schritte 1 bis 3), die Gebietsniederschlagsberechnung und die Interpretation zwischen den Radarbildern. Der Vergleich mit den Regenschreiberdaten (Schritt 6) kann teilweise automatisiert werden. Die Bandbreite der Radarklassen hat einen erheblichen Einfluss auf das Simulationsergebnis. Es ist daher anzustreben, ein Radarprodukt zu verwenden, das durch eine große Klassenanzahl entsprechend geringe Klassenbreiten aufweist. Die Produktentwicklung beim Deutschen Wetterdienst erlaubt das Urteil, dass das neuere DX-Produkt (256 Klassen) dem bereits 1995 zur Verfügung gestandenen PF-Produkt (16 Klassen) vorzuziehen wäre. Eine Online-Verfügbarkeit ist deshalb auch für das DX-Produkt des Deutschen Wetterdienstes wünschenswert. Voraussetzungen für einen verzögerungsfreien Ablauf der genannten Arbeitsschritte sind dabei ein verfügbares und kalibriertes N-A-Modell, digitale Geoinformationen zu den Teilgebieten sowie geprüfte und formatierte Regenschreiberdaten. An Arbeitswerkzeugen werden benötigt: eine Software zur Visualisierung von Zeitreihen, ein Programm zur Visualisierung von Radardaten, ein Geografisches Informationssystem sowie Software zur Erstellung von pixel- bzw. einzugsgebietsbezogenen angeeichten Niederschlagszeitreihen aus Radardaten. Angesichts der steigenden Bedeutung der Radardaten in der Wasserwirtschaft ist zu erwarten, dass Radarbetreiber zunehmend auch hochaufgelöste und angeeichte Daten anbieten. Wenn hierzu großflächig ein einheitliches Verfahren auf Basis eines ausreichend dichten Regenschreibernetzes angewendet wird. Die Hinzunahme ergänzender Messgeräte für die Aneichung, z.B. Disdrometer, kann eine derartige Entwicklung unterstützen. Die Zunahme der Rechnerkapazitäten hinsichtlich Archivierung und Verabeitungsgeschwindigkeit wird es in Zukunft erlauben, auch mit größeren Datenmengen umzugehen. Ziel kann es hier sein, Zeitreihen für Radardaten aufzubauen. Die Verbreitung der wasserwirtschaftlichen Nutzung von Radardaten wird dazu führen, dass die Zuverlässigkeit und Plausibilität von Radar-Niederschlagsmessungen erhöht und so auch die Qualitätsansprüche an die Radardaten für eine Nutzung in der hydrologischen Simulation zunehmend erfüllt werden.
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