Klimaeinfluß auf Lignin und Polysaccharide in Partikelgrößen-Fraktionen zonaler Steppenböden Rußlands

1999

S. 231-238

40 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200072506

Zonale Böden aus ähnlichem Ausgangsmaterial eignen sich zur Untersuchung der Frage, ob und in welchem Umfang Klimafaktoren die organische Bodensubstanz beeinflussen. Hierzu wurden von 10 ungestörten, zonalen Steppenböden Rußlands Ober- (0-10 cm) und Unterbodenhorizonte (ca. 50-60 cm) beprobt. Anschließend wurden Polysaccharide sowie Vanillyl-, Syringyl- und Cinnamyleinheiten (VSC) von Lignin in der Feinerde und den Partikelgrößen-Fraktionen Ton (< 2 öm) und Schluff (2-20 öm, gemäß ISSS-Klassifikation) bestimmt. Mit fallendem Quotient aus mittlerem jährlichem Niederschlag und potentieller Verdunstung (= N/V) nehmen im Unterboden die Polysaccharidgehalte tendenziell ab. In der Schlufffraktion ist die Abnahme der Zucker mit fallendem N/V am deutlichsten ausgeprägt (r = 0,98**). Die auf organisch C bezogenen VSC-Gehalte nehmen hingegen im Unterboden mit abnehmendem N/V zu (r = -0,92**). Dies hat zur Folge, daß mit fallendem N/V die VSC/Zucker-Verhältnisse des Unterbodens ansteigen (r = -0,94*). Vermutlich werden bei höherer Durchfeuchtung der Böden (weites N/V-Verhältnis) relativ mehr mikrobielle Zucker im Unterboden produziert oder dorthin verlagert als bei geringerer Durchfeuchtung der Böden, wo aufgrund verstärkter C-Mineralisation Lignin selektiv angereichert werden kann.