Im vorliegenden Beitrag werden die quantitative und qualitative Entwicklung der Mufflonbestände seit der offiziellen Ersteinbürgerung 1951 in Texas verfolgt. Nach einem anfänglichen Aufstieg bis auf etwa 16 000 Stück im Jahre 1971 erfolgte ein Rückgang auf 5000 bis 6000 Stück in den Jahren 1984 bis 1988. Dahinter verbirgt sich die zunehmende Nutzung des Europäischen Mufflons zur Verkreuzung mit Barbados und anderen (verwilderten) Hausschafrassen, woraus der "Texas-Mufflon" im Allgemeinen und der "(Wilde) Korsische Widder" mit seinen Farbschlägen im Besonderen hervorging. Während sattellose Schwärzlinge auch aus der freien Wildbahn Europas bekannt sind, konnte die andere Fehlfarbigkeit, rein weiße Tiere (scherzhaft "Texas Dall" genannt), an keinem anderen Ort dieser Erde in freier Wildbahn bislang beobachtet werden. Seit 1971 tauchen in den Zählungen Argalis und Argali x Mufflon-Blendlinge, seit 1974 Elbrus-Rotschaf-Blendlinge, seit 1984 Urial-Blendlinge und seit 1988 auch der Asiatische Mufflon auf. Beim Vergleich verfügbarer, objektiver Trophäenmaße (Schlauchlängen und Schneckenbasisumfänge in cm) von sechs texanischen Formen mit der ungarischen Population des Europäischen Mufflons konnte mittels t-Test nachgewiesen werden, dass sich der Asiatische Mufflon fast durchwegs durch signifikant geringere Werte gegenüber allen anderen Formen absetzt und die ungarische Population des Europäischen Mufflons gegenüber den nordamerikanischen Mufflons zwar signifikant geringere Schneckenbasisumfänge, gegenüber der texanischen Population des Europäischen Mufflons aber signifikant größere Schlauchlängen aufweist. Die fünfzigjährige Geschichte von Mufflons in Nordamerika ist gleichzeitig die schrittweise Verwandlung des Europäischen zum "Texas-Mufflon" mit z.T. extremen Hornmaßen und -formen. Das veranlasste uns auch dazu, zumindest verbal auf die Thematik der Wildschafhörner als logarithmischen Spiralen abschließend zu verweisen.