Faunenwandel hat es in der Erdgeschichte immer gegeben. Durch die Explosion der menschlichen Bevölkerung und deren Aktivitäten verlaufen derartige Vorgänge heute in außerordentlich kurzen Zeiträumen. Landschaftswandel, passive und aktive Introduktionen von Tierarten sowie natürliche Vorgänge im evolutiven Geschehen führen zur Heimkehr von Arten oder zur Einbürgerung von Fremdarten und natürlichen Arealerweiterungen, was bei gut bekannten oder untersuchten Arten auffällt und in zunehmendem Maße in Monitoringprogrammen verfolgt wird. Die meisten derartigen Vorgänge bleiben im "Dunkeln", da die organismische Ökologie in Ausbildung und Institutionalisierung sowie auf taxonomischem Sektor bedeutende Defizite aufweist und eine gesellschaftliche Senorik für Biodiversitätsschwund und die Etablierung von Neozoen gilt besondere Aufmerksamkeit, da die ökologischen Auswirkungen z.Z. nicht abschätzbar sind und wir mehr über sie wissen müssen. Einbürgerungen sind nur unter Beachtung der IUCN-Richtlinien zuläassig. Unterarten-Mix und ökologischer Aktionismus von Tierbefreiungen führen zu einem unklakulierbaren Risiko für die heimische Fauna. Faunen-Monitoring als Grundlage der Langzeitökologie und des Managements sowie Basis für tiefes Verständnis der dynamischen Ordnung in Populationen und Gemeinschaften ist künftig unerläßlich.