Losungszählung, Sommer- und Winterverbissermittlung wurden in 6 Jagdrevieren Lettlands seit 1984-1986 durchgeführt. Losungen wurden in Probekreisen (100 m¬) im Frühling gezählt. Für die Bewertung der Verbissbelastung wurden Fichten und Kiefern im Frühling und Laubbäume im Herbst examiniert. Die Losungsdichte schwankte beträchtlich von Jahr zu Jahr (um das Zehnfache und mehr), insbesondere in kleinen Laubwäldern. Die Schwankungen der Sommerverbissbelastung (summarische Einwirkungen des Wildes auf Laubbäume in Sommerhabitaten) waren gering. Die Losungsdichte zeigte die Rehwildbestandsentwicklung nur in langen Perioden (großmaßstäbige Veränderungen). Strenge, lange, schneereiche Winter reduzierten die Losungsdichte (Konzentration an Futterstellen) in allen Wäldern. Sehr milde Winter (ohne Schneedecke) reduzierten die Losungsdichte in Laubwäldern (Ästungsaufnahme schwerpunktmässig auf Wintersaaten ausserhalb des Waldes). Während Plätzstellen- und Losungsdichten nach dem milden Winter 1990 in Laubwäldern ähnlich lagen, änderte sich ihr Verhältnis in Mischwäldern, wo Zwergstrauchflächen für das Rehwild optimale Äsungs- und Erholungsmöglichkeiten bieten, auf eine Proportion bis zu 1 : 20.