- Standardsignatur2754
- TitelBlutbuchen in grünen Buchenbeständen: genetische oder umweltbedingte Ursachen?
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1999
- SeitenS. 51-57
- Illustrationen8 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200072251
- Quelle
- AbstractIn mehreren dreijährigen Buchenkulturen traten gehäuft Blutbuchen (21%-34%) auf, obwohl in den angegebenen Erntebeständen keine Blutbuchen beobachtet wurden. Es bestand daher der Verdacht, daß falsches Vermehrungsgut in die Buchenkulturen gelangt sein könnte. Zur Überprüfung des Sachverhaltes wurden Stichproben grüner und roter Buchen aus den Kulturen und Buchen aus zwei Erntebeständen anhand ihrer genetischen Strukturen miteinander verglichen. Die genetischen Strukturen wurden an acht Isoenzym-Genloci bestimmt, die bis auf eine Ausnahme bereits früher identifiziert worden waren. Die Vergleiche zeigten nun, daß an vier Genloci (PPO-B, PGM-A, IDH-A und MDH-C) signifikante Unterschiede bezüglich der Allel- und Genotyphäufigkeiten zwischen den Blutbuchen und den grünen Buchen der Kulturen und der Erntebestände vorkommen. Da zwei dieser Systeme (PPO und PGM) am Stoffwechsel der Anthocyane, der Hauptkomponente des roten Blattfarbstoffes, beteiligt sind, kam die Vermutung auf, daß Buchen, die bestimmte Genotypen bei PPO-B und PGM-A besitzen, unter Streßbedingungen zur roten Blattfärbung befähigt sind. In diesem Fall wäre keine Vermischung von Pflanzgut erfolgt, sondern besondere Genotypen hätten auf den Pflanzschock mit Rotfärbung reagiert. Weitere Vergleiche mit grünen Buchen und Blutbuchen aus anderen Wuchsgebieten zeigten jedoch bald, daß Blutbuchen nicht durch spezielle Genotypen an einigen Isoenzym-Genloci charakterisiert sind und daher die abweichenden genetischen Strukturen der Blutbuchen aus den Kulturen durch Beimischung aus unbekannter Herkunft resultieren müssen.
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