- Standardsignatur12950
- TitelDer Einfluss von Saeureeintraegen auf den Boden : Waldschadensforschung in der Schweiz. Stand der Kenntnisse
- Verfasser
- KörperschaftSchnee und Landschaft Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald
- Erscheinungsjahr1992
- SeitenS. 103-112
- Illustrationen4 Abb., 11 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200072103
- Quelle
- AbstractBodenversauerung ist in humiden Gebieten ein natuerlicher Vorgang. Wie rasch sie ablaeuft und wie weit sie gehen kann, haengt vom Chemismus des Gesteins, von Vegetation, Klima, Relief und der Zeit ab, waehrend der diese Faktoren wirken konnten. Gelangen durch Immissionen starke Saeuren in den Boden, so kommt dies einer Entkoppelung natuerlicher Kreislaeufe gleich. Durch solche Eintraege laufen die Versauerungsprozesse schneller ab, was die Folge hat, dass sich die Pufferkapazitaet eines Bodens wesentlich rascher erschoepft. Zudem geht die Versauerung, besonders in tieferen Mineralerdehorizonten, oft weiter als dies natuerlicherweise erwartet werden kann. Dies kann unter Umstaenden zu abnorm tiefen pH-Werten im Wuzelraum der Boeden fuehren. Mit sinkendem pH aendert sich die Kationenbelegung der Ionentauscher im Boden. Wichtige Naehrstoffe werden vermehrt durch Aluminium verdraengt, wodurch sich Qualitaet wie auch Quantitaet des Naehrstoffangebotes unguenstig veraendern. Durch die Vegetation werden andererseits wichtige Naehrstoffe wie Ca2+, Mg2+, K+ usw. in einem engeren Kreislauf umgesetzt, was einem endgueltigen Verlust dieser Elemente entgegenwirkt. Veraenderungen des Boden-pH-Wertes durch antropogenen Saeureeintrag sind schwer eindeutig feststellbar, weil die Boeden gegen Saeuren stark gepuffert sind, und weil die pH-Werte natuerlicherweise im Oberboden oertlich stark streuen. Auch immissionsbedingte Veraenderungen der Austauschaziditaet lassen sich kurzfristig nicht nachweisen, sind doch Austauschkapazitaet und Austauschaziditaet mengenmaessig ungleich groesser als die Mengen von importierten Saeuren. Um die Wirkung von Immissionen in ein Oekosystem dennoch untersuchen zu koennen, werden verschiedene Untersuchungsstrategien angewendet. Zu den wichtigsten zaehlen: Langfristige Untersuchungen an Referenzboeden und in Dauerbeobachtungsflaechen. An Referenzboeden sowie in Dauerbeobachtungsflaechen koennen beliebige Groessen ueber lange Zeitraeume in ihrer Entwicklung und gegenseitigen Beeinflussung verfolgt werden. Die Archivierung von Probenmaterial erlaubt zusaetzlich zeitunabhaengige Untersuchungen, was besonders auf dem Hintergrund der staendig verbesserten Messtechnik von grossem Wert ist. In der Schweiz wurde in der Vergangenheit der Veraenderung von Waldboeden, von wenigen Ausnahmen abgesehen, wenig Beachtung geschenkt. Langfristige, systematische Untersuchungen sind deshalb eher spaerlich zu finden. Erwaehnenswert ist immerhin eine Untersuchung von N. Kuhn, der in einer Versuchsflaeche in Moehlin die Veraenderung der Flora in einen plausiblen Zusammenhang zu Veraenderungen des Bodenchemismus bringen konnte. An der WSL betreuen wir an die 50 Referenzboeden, die ueber die ganze Schweiz verteilt sind. Diese Sammlung wird laufend erweitert. Auf kantonaler wie nationaler Ebene wird heute die Begruendung von Dauerbeobachtungsflaechen
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser