Standardsignatur
Titel
Ökologische Inhalte und umweltschutzrelevante Aspekte einiger hochgelegener Seitentäler im Kanton Tessin
Verfasser
Erscheinungsjahr
1999
Seiten
S. 43-49
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200071990
Quelle
Abstract
Der Artikel berichtet über die Naturvielfalt einiger Seitenhängetäler in Tessin. Aufgrund von Inventaren, Verbreitungsatlassen und Rohdaten aus der wissenschaftlichen Sammlungsdatei des Naturhistorischen Museums in Lugano werden insbesondere die Val Malvaglia und die Valle di Lodrino aus der Sicht ihrer faunistischen, floristischen und mykologischen Inhalte verglichen. Bisher wurde nach Kenntnis der Autoren zu diesem Thema kein gezieltes Studium durchgeführt. Der Vergleich zeigt die große Verschiedenartigkeit der Seitenhängetäler, die sowohl auf geographische, geomorphologische und klimatische Faktoren als auch auf anthropische Gründe (Landbewirtschaftungstyp und -grad) zurückzuführen ist. Eine derartige Heterogenität erlaubt keine gemeinsamen Eigenschaften zwischen den verschiedenen Seitenhängetälern zu identifizieren. In bezug auf die Landschafts- und Lebensraumzusammensetzung wird die Bedeutung der Landwirtschaft in Seitenhängetälern für die Erhaltung einer hohen Naturvielfalt diskutiert. Insbesondere aufgrund der generlell größeren Zufahrtsschwierigkeiten scheint in den Seitenhängetälern das Verlassen der landwirtschaftlichen Böden (vor allem der Wiesen) besonders ausgeprägt zu sein. In anderen Fällen, wo sich die Landwirtschaft dank der Alpbewirtschaftung noch erhalten kann, kann das Weidevieh eine deutliche Beeinträchtigung der Naturvielfalt verursachen (z.B. Umwandlung der Feuchtgebieten in Alpweiden). Als Schlußfolgerung wird auf eine Vertiefung der naturwissenschaftlichen Kenntnisse über die Seitenhängetäler, auch aus der Sicht einer besseren Landbewirtschaftung, gehofft.