Zwischenartliche Beziehung zwischen freilebenden Guanaco (Lama guanicoe) und angesiedeltem Rotwild (Cervus elaphus) in Argentinien

1996

S. 12-17

11 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200071951

Das in Argentinien eingeführte Rotwild besiedelt derzeit grosse Gebiete von Patagonien. Das Verbreitungsgebiet überschneidet sich teilweise mit der Verbreitung der einheimischen Kamelart Guanaco. Die vorliegende Mitteilung beschreibt direkte Beziehungen zwischen den beiden Arten in einem Ökotongebiet des Nahuel Huapi Nationalparks. Beide Arten wurden oft zusammen beim Äsen an gleichen Orten und zur gleichen Zeit beobachtet, und die Distanz zwischen Individuen beider Arten war z.T. weniger als ein Meter. Dadurch entsteht die Möglichkeit, dass es zur Futterkonkurrenz kommt, vor allem da die floristische Artenvielfalt sehr gering ist. Zudem könnte diese Verträglichkeit des Verhaltens die Epidemiologie verschiedener Krankheiten beider Arten beeinflussen. Obwohl Gruppen von Guanacos ihr Territorium gegen andere Gruppen verteidigen, akzeptieren sie Gruppen von Rotwild, ohne Aggressivität zu zeigen.