Standardsignatur
Titel
Ein Beitrag zur Art und Menge der Beute waehrend der Jungenaufzucht beim Sperber (Accipiter nisus nisus L.)
Verfasser
Erscheinungsjahr
1995
Seiten
S. 188-197
Illustrationen
9 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200071875
Quelle
Abstract
Im Rahmen einer Untersuchungsreihe zur Abklaerung der Frage, welche und wie viele Beutetiere von den verschiedenen Praedatoren zur Aufzucht ihrer Jungen dem Revier entnommen werden, wurde 1994 die diesbezuegliche Situation an einem Sperberhorst erfasst. Der Sperberhorst befand sich in einem mit Niederwild gut besetzten Revier in der Naehe von Rheinberg/Niederrhein. Er war mit vier Jungen besetzt. In einer Entfernung von ca. 4m wurde eine schwenkbare Videokamera installiert, die ueber Kabel aus 200m Distanz bedient werden konnte. Vom Schlupftag der Jungen an - 4.6.1994 - bis zu ihrem Nestlingsalter von 27 Tagen wurden von der Morgen- bis zur Abenddaemmerung alle Fuetterungszenen zur Dokumentation auf Videoband aufgezeichnet und ausgewertet. Insgesamt wurden in dieser Zeit 258 Beutetiere den jungen Sperbern gebracht, und zwar 67 Fasanenkueken, 129 Rebhuhnkueken und 52 adulte bzw. juvenile Singvoegel. Im Durchschnitt waren dies pro Tag rund 9,22 Beutetiere. Wenngleich das Ergebnis nicht verallgemeinert werden kann, ueberrascht es aufgrund des hohen Anteils an juvenilen Huehnervoegeln, insbesondere an Rebhuhnkueken. Die Brutpaardichte an Rebhuehnern belief sich im Fruehjahr 1994 in dem betreffenden Revier auf nur 7 Stueck pro 100ha. Unterstellt man jedem Brutpaar 10 Kueken, waere der Nachwuchs von 13 Rebhuhnpaaren durch den Sperber geschlagen worden, d.h. der gesamte Rebhuhnnachwuchs auf 200ha Rvierflaeche. Damit ist die Zunahme des Sperbers im Hinblick auf die Erhaltung des gefaehrdeten Rebhuhns nicht indifferent zu sehen.