Standardsignatur
Titel
Eine populationsgenetische Studie an Dallschafen (Ovis dalli dalli) im südwestlichen Yukongebiet Kanadas
Verfasser
Erscheinungsjahr
1995
Seiten
S. 256-266
Illustrationen
14 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200071815
Quelle
Abstract
Über den Vergleich einer geschützten mit einer bejagten Dallschafpopulation unter den noch natürlichen Lebensbedingungen des südwestlichen Yukongebietes konnte die phaeno- und genotypische Wirkung der Jagdausübung näher analysiert werden. Die bisherige Trophäenjagd verändert nicht wesentlich die natürliche Alters- und Sozialstruktur der Populationen. Der Abschuss jagdbarer Widder (um 3,8%) kann nicht als einzige Ursache für die kürzere Schneckenlänge (4,9cm) zwischen den Gebieten angesehen werden. Es müssen noch weitere (indirekte) Einwirkungen angenommen werden, welche die Wachstumsprozesse beeinflussen. Am Beispiel der geringeren Schneckenlaenge des Jagdgebietes Ruby Range konnte die indirekte Nebenwirkung, permanente anthropogene Störungen, als Ursache nachgewiesen werden. Während die Schneckenlänge vermutlich als Reaktion auf Umweltschwankungen statistisch eine grosse Variabilität kennzeichnet, wird der Scheckenumfang von diesen Wirkungen weniger beeinflusst. Die untersuchten Merkmale besitzen deutlich unterschiedliche Erblichkeitswerte. Die Schneckenlänge hat geringe (0,2-0,4), der Scheckenumfang hohe Heritabilitätskoeffizienten (0,5-0,7). Genetische Veränderungen lassen sich durch den Abschuss älterer Widder am vorliegenden Material nicht nachweisen. Die Altersstruktur und die genetische Veranlagung des weiblichen Dallschafbestandes ist mit der männlichen identisch. Der weibliche Bestand stellt damit eine Pufferwirkung gegenüber etwaigen genetischen Veränderungen innerhalb der Population dar. Rückblickend führte der Vollschutz im Untersuchungsgebiet zu einer Bestandeserhöhung, ein zu hoher Jagddruck trägt wahrscheinlich zum Bestandesrückgang bei.