Standortgerechte Hochlagenbegrünung unter Einbindung der Saatstärke : Standortgerechte Saatgutmischungen für Grünland und Landschaftsbau

1997

S. 33-39

Unselbständiges Werk

200071701

Die Problematik einer standortgerechten Hochlagenbegrünung wurde vor etwa 30 Jahren zu Beginn der großzügigen Erschließung von Schigebieten aktuell. Zahlreiche Begrünungen brachten nicht den erhofften bzw. erwarteten Erfolg. Die Landesanstalt Rinn beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Untersuchungen, um die Begrünungserfolge auf Hochlagen zu verbessern. Auf Grund von Pflanzenbestandserhebungen in Hochlagen wurden Saatgutmischungen entwickelt, bei denen jeder beigemengten Art eine Funktion zukommt. Es wurden alpine Ökotypen verschiedener Arten gesammelt und selektiert, für die Saatgutproduktion wurde eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Saatveredelung Lippstadt aufgebaut. In zahlreichen Versuchten zeigte sich, daß bei Verwendung von alpinen Ökotypen in der Hochlagenbegrünung bessere Erfolge erzielt werden. Wenn auch bis in den Bereich der Waldgrenze eine Begrünung wenige Probleme bereitet, so sollten auch für diesen Bereich nur geeignete Sämereien verwendet werden. In zwei Begrünungsversuchen mit Reinsämereien hat sich nämlich gezeigt, daß auch bei den Zuchtsorten erhebliche Unterschiede in der Eignung für die Hochlagenbegrünung bestehen. Allein durch die Verwendung von geeigneten Sorten kann der Begrünungserfolg im Bereich zwischen den Heimgutflächen und der Waldgrenze erheblich verbessert werden. Nachdem sich bei Anwendung überhöhter Saatstärken ungewollte und unerwünschte Pflanzenbestände entwickeln können, ist auch die Frage der nötigen Saatstärke von Bedeutung. Bei Begrünungen in Hochlagen sind gegenüber den Heimgutflächen die Saatstärken zu erhöhen. Selbst bei ungünstigsten Standortbedingungen erscheint die Ausbringung einer Deckfrucht viel zweckmäßiger, als Saatstärken über 200 kg/ha.